Modul Betreuung der Helfergrundausbildung 2021 in Stade

Am vergangenen Wochenende fand das Modul Betreuung der Helfergrundausbildung (HGA) bei uns im Katastrophenschutzzentrum in Stade statt. Daran nahmen auch acht Helferinnen und Helfer unserer Bereitschaft teil.

Das Modul Betreuung ist eines von mehreren Abschnitten der HGA, welche alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes im Deutschen Roten Kreuz durchlaufen müssen. Weitere allgemeine Infos zur HGA und den anderen Modulen findest du hier.

Was beinhaltet der Lehrgang?

Das Betreuungsmodul gliedert sich in sechs verschiedene Themen. Am ersten Tag wurden davon die ersten vier Themen behandelt. Darin ging es vor allem um den Aufbau des Betreuungsdienstes, mögliche Einsatzszenarien sowie um die Ausgabe von Verpflegung und Bedarfsgegenständen. Außerdem wurden unsere Einsatzkräfte in verschiedenen Betreuungsmaßnahmen geschult.

Am zweiten Tag ging es abschließend um die Transportbegleitung von zu betreuenden Personen sowie um unterschiedliche Unterbringungsmaßnahmen beim Betrieb von Notunterkünften.

Modul Betreuung in Stade

Wie ist der Betreuungsdienst aufgebaut und wann wird er alarmiert?

Der Betreuungsdienst ist Teil eines Einsatzzuges des Katastrophenschutzes und wird dort von der Betreuungsgruppe übernommen. Im Einsatzzug des DRK Kreisverbandes Stade setzt sich dieser aus drei Mannschaftstransportwagen (MTW) mit jeweils einem Materialanhänger und einer Gruppenstärke von insgesamt 15 Einsatzkräften zusammen.

Einsatzanlässe für eine Betreuungsgruppe können folgende sein: Verkehrsunfälle mit vielen Betroffenen, Wohnungsbrände, Evakuierungen, Überschwemmungen, Katastrophen, Kriegsfälle etc.

Aber auch zur Versorgung anderer Einsatzkräfte bei längeren Einsätzen kann die Betreuungsgruppe alarmiert werden.

Wie läuft ein Einsatz der Betreuungsgruppe ab?

Einsätze der Betreuungsgruppe lassen sich meist in drei Phasen bzw. Abschnitte einteilen:

In der Anfangsphase wird vor allem die nötigste und vordringlichste Hilfe geleistet. Dort ist das Einsatzgeschehen oft sehr unübersichtlich und muss erst einmal geordnet werden.

In der Übergangsphase ist die Lage insgesamt strukturierter und die Hilfeleistungen können erweitert bzw. ausgebaut werden.

Die letzte und sogenannte Phase der Wiederaufbauhilfe ist zeitlich unbegrenzt. Dort wird, wie der Name es vermuten lässt, bei einem möglichen Wiederaufbau geholfen.

Nicht jeder Betreuungseinsatz durchläuft zwingend alle drei Phasen. Zudem wird noch zwischen isolierten Betreuungslagen und gemischten Einsatzlagen unterschieden. Bei der ersten, der isolierten Betreuungslage, handelt es sich um einen Einsatz mit nur zu betreuenden Personen. In der gemischten Einsatzlage sind dann zusätzlich auch noch verletzte Personen zu versorgen.

Aufgaben im Betreuungseinsatz

Die Aufgaben im Betreuungseinsatz sind primär die Personenregistrierung, die Essensversorgung und die Verpflegung mit verschiedenen Ver- und Gebrauchsgegenständen sowie das Organisieren, Aufbauen, Einrichten und Betreiben von Unterkünften.

Personenregistrierung

Bei der Personenregistrierung werden verschiedenste Daten von Betroffenen und Einsatzkräften gesammelt und dokumentiert. Dies erfolgt beispielsweise auf „Anhängekarten für Verletze und Kranke“ oder anderen Registrierkarten. Diese Daten, darunter der Name, die Adresse, das Geburtsdatum etc., werden dann über das Kreisauskunftsbüro (KAB) an das amtliche Auskunftsbüro (AAK) des DRK gesendet. Dort könnten dann Angehörige von Betroffenen anrufen und den Verbleib der Personen erfahren oder nach Vermissten suchen lassen.

Welche Formen von Unterkünften gibt es und wie werden diese vorbereitet?

Eingeteilt werden Unterkünfte in Auffanglager, in Durchgangslager und in normale Unterkünfte. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der zu betreuenden Personen, in dem Abstand zum Schadensgebiet und im Aufbau.

Während Auffanglager vor allem als behelfsmäßige Unterbringungen aufgebaut sind und eine große Anzahl an Personen für etwa 24 Stunden betreuen können, handelt es sich bei Durchgangslagern und normalen Unterkünften um Unterbringungen mit größerem Platzangebot und mit einer deutlich längeren Verweildauer. Ziel einer normalen Unterkunft ist, dass sich die Betroffenen wieder selbst versorgen und so einen geregelten Alltag haben können.

Vorbereitet werden diese Unterkünfte nach einer Erkundung des Gebäudes oder eines geeigneten Geländes. Dabei wird von den Fachkräften des Betreuungsdienstes festgestellt wie hoch die mögliche Aufnahmekapazität des Gebäudes oder Geländes ist und welches Material zur Einrichtung der Unterkunft notwendig ist. Handelt es sich bei der Unterkunft um ein Gebäude, z.B. eine Schule, werden zusätzlich alle Räume fotografiert, damit beim Abbau der Unterkunft wieder alles so zurückgelassen werden kann wie es vorgefunden wurde.

Kurze Einweisung in die Psychosoziale-Notfallversorgung (PSNV)

Abschließend wurden die Teilnehmenden kurz in die Psychosoziale-Notfallversorgung (PSNV) eingeführt. Was genau diese ist, kannst du hier in einem anderen Beitrag nachlesen.

Wir danken der Dozentin und dem Dozenten für den sehr interessanten und informativen Lehrgang.

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