Einweisen von Einsatzfahrzeugen mit Handzeichen

Wann muss ein Fahrzeug eigentlich eingewiesen werden und wie verständigen sich dabei die Einweisenden und die Fahrzeugführenden?

Diese und weitere Fragen haben wir zu Beginn des Dienstabends in einem theoretischen Teil besprochen. Daraufhin ging es darum das Gelernte in die Tat umzusetzen, um sich das Wissen besser einzuprägen und praktische Erfahrungen für das Einweisen mit Handzeichen zu sammeln.

Dazu haben wir unseren Krankentransportwagen KTW 41-94-16 und unseren Mannschaftstransportwagen MTW 41-17-6 ausgemessen und anhand dieser Maße zwei Fahrzeugstellplätze durch das Aufstellen von Pylonen nachgestellt. Nun galt es die beiden Einsatzfahrzeuge in die jeweiligen Stellplätze einzuweisen.

Die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften erfolgt durch verschiedene und einheitliche Handzeichen:

Handzeichen zum Einweisen von Fahrzeugen
BefehlBedeutung
„Achtung!“Dabei wird ein Arm senkrecht oberhalb des Kopfes ausgestreckt. Dieses Zeichen wird angewendet, bevor das Einsatzfahrzeug losfährt bzw. weiterfährt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich alle Einsatzkräfte sehen können und für den weiteren Vorgang bereit sind.
„Lenken langsam nach links bzw. rechts“Um diese Anordnung zu übermitteln wird der linke Arm zur Seite und waagerecht zum Boden ausgestreckt, sodass ein 90° Winkel zum Körperstamm entsteht. Soll das Fahrzeug nach rechts lenken wird das gleiche mit dem rechten Arm durchgeführt.
„Lenken schnell nach links bzw. rechts“Dieses Zeichen ist ähnlich wie das Vorherige. Hierbei wird lediglich der Arm immer wieder zum Körper hingezogen bzw. vom Körper weggestreckt. Dadurch wird eine Bewegung signalisiert, welche ein schnelleres Lenken übermittelt.
„Fahrzeug fährt zum Einweisenden hin“Hierbei halten die Einweisenden ihre Hände auf Höhe des Brustkorbs mit den Handflächen zu sich zeigend. Soll sich das Fahrzeug schneller bewegen, können die Hände vor und zurück bewegt werden.
„Fahrzeug fährt vom Einweisenden weg“Die Hände werden auf der Höhe des Brustkorbs gehalten, jedoch mit der Handfläche zu dem Fahrzeug hin. Ebenfalls können die Arme und Hände für ein schnelleres Fahren bewegt werden.
„Abstand zum Hindernis“Dieses Zeichen signalisiert den Fahrzeugführenden wie viel Platz sie noch haben, bevor sie zum Stehen kommen müssen. Durch das Bewegen beider Handflächen zueinander wird das Zeichen dargestellt. Wenn beide Hände sich berühren muss das Fahrzeug stehen bleiben, da kein Abstand mehr zum Hindernis besteht, ohne dass es angefahren wird.
„Halt!“Dabei werden beide Hände mit der Handinnenseite zum Körper hin vor den Brustkorb gehalten und entlang des Körperstamms nach unten bewegt und so die Arme ausgestreckt. Bei Ausführung dieses Handzeichens muss das Fahrzeug umgehend stehen bleiben.

So funktioniert das Einweisen mit Handzeichen

Wichtig ist es, dass die Einweisenden sich selbst nicht bewegen, während sich das Fahrzeug bewegt. Erst nach dem Anhalten bzw. dem Ausführen des Handzeichens „Halt!“ dürfen sich die Einweisenden bewegen. Denn es könnte vorkommen, dass man während des Einweisens stolpert. Deswegen darf sich auch nicht in die Fahrbahn des Fahrzeugs gestellt werden. Zudem müssen die Fahrzeugführenden bei Verlust des Sichtkontakts zu den Einweisenden aus Sicherheitsgründen sofort anhalten.

Einweisen mit Handzeichen
Einweisen mit Handzeichen

Aufgrund des Aufbaus der Einsatzfahrzeuge gibt es einige nicht einsehbare Bereiche rund um das Fahrzeug, sogenannte tote Winkel. Vor allem der Bereich direkt hinter den Fahrzeugen ist davon betroffen, da es keine Sicht nach hinten gibt. Um trotzdem sicher rückwärtsfahren zu können wird das Fahrzeug durch mindestens einen Einweisenden eingewiesen.

Im Optimalfall stehen zwei Einsatzkräfte für die Einweisung zu Verfügung. Dabei positioniert sich eine Einsatzkraft vor das Fahrzeug und eine hinter das Fahrzeug. Allerdings nicht in die Fahrbahn! Aufgrund der besseren Sicht der Einsatzkraft hinter dem Fahrzeug gibt diese auch die Handzeichen primär an. Die Einsatzkraft vor dem Fahrzeug übermittelt nun diese Handzeichen an die Fahrzeugführenden. Diese müssen so nicht extra in die seitlichen Rückspiegel gucken, um die Anweisungen umzusetzen. Erfahrungsgemäß funktioniert das Einweisen mit zwei Einweisenden einfacher als mit einer einweisenden Einsatzkraft.

Da sich die Fahrzeugführenden beim Einweisen, aufgrund der fehlenden Sicht, vollkommen auf die Einweisenden verlassen müssen, tragen die einweisenden Einsatzkräfte die Verantwortung.

Abschließend und zum Ende des Dienstabends konnten die beiden Einsatzfahrzeuge in unsere Fahrzeughalle eingewiesen werden.

Warum das ganze so wichtig ist, erklärt auch noch mal die BG Verkehr auf Ihrer Website.

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