Sichere Medikamentenvorbereitung im Rettungsdienst und Katastrophenschutz

Medikamentenvorbereitung im Sanitäts- und Rettungsdienst

Der richtige Einsatz von Medikamenten im Katastrophenschutz als auch im erweiterten Rettungsdienst ist nicht anders als im hauptamtlichen Rettungsdienst und immer entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten.

Die Medikamentenvorbereitung bzw. ein sorgfältiger Umgang mit Medikamenten ist dabei unerlässlich, um eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten.

Auf unserem Dienstabend wurden dazu die wichtigen Aspekte im Umgang und der Vorbereitung von Medikamenten erläutert, einschließlich der verschiedenen Arten von Medikamenten und der Schritte, die die Einsatzkraft durchführt, um diese vorzubereiten.

Ein anschließendes Stationstraining bot Gelegenheit, dass unsere Ehrenamtlichen selbst Medikamente aufziehen konnten.

Allgemein Vorbemerkung zu Medikamenten im Katastrophenschutz und Rettungsdienst

Nicht nur im regulären Rettungsdienst ist die Verabreichung von Medikamenten ein sensibler Prozess, der eine hohe Verantwortung und Fachkenntnisse erfordert. Grundsätzlich ist die Gabe von Medikamenten erst einmal eine ärztliche Tätigkeit, doch in bestimmten Situationen muss der Umgang und die Gabe auch von anderen Fachkräften ebenfalls beherrscht werden.

Diese qualifizierten Personen sind Notfallsanitäter*innen, Rettungsassistenten*innen und Fachkräfte mit speziellen Zusatzausbildungen. Unter Beachtung der jeweils rechtlichen Bestimmungen dürfen sie Medikamente geben, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten und mögliche Risiken zu minimieren.

Eine Auswahl gängiger Medikamente des Rettungsdienstes sind im DBRD-Medikamentenbuch zu den Muster-Algorithmen zusammengefasst.

Bei der Vorbereitung und Gabe von Medikamenten assistieren unter Umständen auch Sanitäter*innen oder Rettungssanitäter*innen, weshalb diese die Abläufe kennen und beherrschen müssen.

Die Bedeutung der richtigen Medikamentenverabreichung

Die Verabreichung von Medikamenten im Einsatz ist oft ein integraler Bestandteil der Notfallversorgung. Von Schmerzlinderung bis zur Stabilisierung lebensbedrohlicher Zustände können Medikamente einen entscheidenden Unterschied im Behandlungserfolg machen. Jedoch birgt ihr Einsatz auch Risiken und Fehler, wenn sie nicht ordnungsgemäß gehandhabt werden.

Arten von Medikamenten

In der Notfallmedizin werden verschiedene Arten von Medikamenten vorgehalten, darunter Analgetika zur Schmerzlinderung, Antiarrhythmika zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vasopressoren zur Blutdrucksteigerung und Antiemetika zur Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen.

Je nach Medikamentenart erfordert es eine spezielle Vorbereitung und Verabreichungstechnik, um die maximale Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Das können Techniken wie eine Verdünnung, Auflösung von Trockensubstanzen, Verneblung oder die Gabe per Infusion, Injektion oder Inhalation sein, um nur ein paar Unterschiede zu nennen.

Medikamente zur Inhalation im Rettungsdienst

Vorbereitung von Medikamenten

Die Vorbereitung von Medikamenten erfordert eine große Sorgfalt und Präzision. Zunächst muss die Einsatzkraft das richtige Medikament und die richtige Dosierung gemäß den medizinischen Vorgaben oder ärztlichen Anweisungen bestimmen.

Applikationsarten von Medikamenten
Vorbereitung von Medikamenten

Anschließend erfolgt die Überprüfung des Verfallsdatums, um die Wirksamkeit zu gewährleisten. Beim Aufziehen von Medikamenten in einer Spritze ist es außerdem wichtig, Luftblasen zu vermeiden und sicherzustellen, dass die richtige Menge des Arzneimittels aufgenommen wird.

Abschließend erfolgt das vielleicht wichtigste: Im Vier-Augen-Prinzip erfolgt mit einer anderen Einsatzkraft die Kontrolle, dass das richtige Medikament vorbereitet wurde, indem man die Ampulle und das fertige Medikament zeigt. Danach erfolgt die Beschriftung mittels Aufkleber oder Beschriftung in Form von Wirkstoffname und Dosierung.

Schritte zur sicheren Medikamentenverabreichung

Nach der Vorbereitung des Medikaments muss die Einsatzkraft sicherstellen, dass die Verabreichung gemäß den medizinischen Richtlinien erfolgt. Dazu gehört die Identifizierung des geeigneten Injektionsorts und die Einhaltung der Hygienerichtlinien, um Infektionen zu vermeiden.

Während der Verabreichung ist eine ständige Überwachung des Patienten unerlässlich, um mögliche Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten oder Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Deshalb erfolgt die Gabe manchmal besonders langsam oder unter Spülen mit einer Infusionslösung, um die Verträglichkeit zu verbessern.

Lagerung und Entsorgung von Medikamenten

Die Lagerung von Notfallmedikamenten erfordert spezielle Vorkehrungen, um ihre Wirksamkeit zu erhalten. Sie sollten vor extremen Temperaturen geschützt und gemäß den Herstelleranweisungen gelagert werden.

Einige wenige Medikamente müssen unter Umständen sogar gekühlt werden. Ist dies nicht möglich, verkürzt sich ihre Haltbarkeit auf wenige Monate.

Nach Ablauf des Verfallsdatums werden die entsprechenden Medikamente ordnungsgemäß entsorgt, um das Risiko einer unsachgemäßen Anwendung oder eines Missbrauches zu vermeiden

Ampullarium für Medikamente

Natürlich ist der Zugang zu den Medikamenten so geregelt, dass nur die schon anfangs erwähnten Personengruppen einen Zugriff darauf haben.

Fazit: Die Bedeutung einer sorgfältigen Medikamentenvorbereitung

Eine sorgfältige Vorbereitung und Verabreichung von Medikamenten sind von entscheidender Bedeutung für eine effektive Notfallversorgung. Durch die Einhaltung der richtigen Verfahren und Protokolle können Anwender sicherstellen, dass Medikamente sicher und wirksam eingesetzt werden, um das Wohlergehen der Patienten zu gewährleisten.

6-R-Regel für Medikamente

Dabei hilft im Einsatz insbesondere die 6-R-Regel nach dem Unit-Dose-Konzept, erweitert um die Beachtung der Dokumentation:

  • der richtige Patient
  • das richtige Arzneimittel
  • die richtige Dosierung
  • die richtige Applikationsart
  • zum richtigen Zeitpunkt
  • die richtige Dokumentation

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