Seminar Teamentwicklung und Konfliktmanagement 2023

Teamentwicklung und Konfliktmanagement

Am vergangenen Wochenende fand das zweitägige Seminar „Teamentwicklung und Konfliktmanagement“ im Schulungszentrum des DRK-Kreisverbandes Stade e. V. statt. Fünf unserer Einsatzkräfte nahmen teil und setzten sich auseinander mit Themen wie dem Leiten und Führen von Gruppen, Gruppenphasen und Gruppenrollen sowie der Kommunikation. Zudem wurden auch Konflikte inklusive das Thema Mobbing sowie das Coaching bzw. das Mentoring besprochen.

Einführung in das Thema Teamentwicklung

Am ersten Tag der Ausbildung trafen sich die 14 Teilnehmenden der verschiedenen Bereitschaften sowie die drei Referierenden um neun Uhr am Katastrophenschutzzentrum am Hofacker. Der Morgen startete mit einem Partnerinterview, um einander der Gruppe vorzustellen und sich kennenzulernen. Anschließend folgte zur Einordnung des Lehrgangs eine Übersicht der verschiedenen Module, die die Leitungs- und Führungskräfte für ihre Aufgabenwahrnehmung absolvieren müssen. Dies sind neben den Grundlehrgängen beispielsweise auch die Module Teamentwicklung und Konfliktmanagement, aber auch Selbstorganisation und Stressmanagement oder erwachsenengerechte Unterrichtsgestaltung.

Das Leiten und Führen im Roten Kreuz

Zum Einstieg in das Thema wurde zuerst der Unterschied zwischen „Leiten“ und „Führen“ genauer definiert. Anschließend wurde darauf eingegangen, mit welchem Stil die Aufgaben organisiert und bearbeitet werden können, beispielsweise mit einem hierarchisch-autoritäreren Stil, einem demokratisch-kooperativen Stil oder einem laissez-fairen Stil. Je nach Gewichtung auf der zwischenmenschlichen Beziehung oder der Aufgabenverteilung wurden die jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert.

Analog zum bekannten Führungsvorgang wurde anschließend der Regelkreis angesprochen. Dieser stellt den Leitungskräften zuerst eine Zielsetzung, woraus die Planung und eine Entscheidung folgt. Nach der Realisierung wird das Ergebnis kontrolliert und die Zielsetzung überprüft.

Gruppenphasen und Gruppenrollen in der Gemeinschaft

Jede Gruppe durchläuft unterschiedliche Phasen. Die gliedern sich in der anfänglichen Orientierung der Mitglieder, über den Machtkampf und der Vertrautheit bis zur Differenzierung. Folgen kann die Phase der Trennung und wiederum die Orientierung.

In jeder Gruppe, wie zum Beispiel in einer Bereitschaft, nehmen die Mitglieder unterschiedliche Teamrollen ein. Diese charakterisieren sich unterschiedlich nach den Stärken und Schwächen sowie dem Beitrag des Mitglieds zur Gruppenarbeit. So können folgende Rollen (m/w/d) unterschieden werden:

  • Neuerer/ Erfinder
  • Wegbereiter
  • Koordinator
  • Macher
  • Beobachter
  • Teamarbeiter/ Mitspieler
  • Umsetzer/ Realisierer
  • Perfektionist
  • Spezialist

Um herauszufinden, welche Rolle die Teilnehmenden des Lehrgangs in ihrer Bereitschaft einnehmen, folgte ein Selbsttest. Jedoch ist es wichtig zu berücksichtigen, dass sich die Rollen je nach Aufgabenbereich ändern oder auch überschneiden können und sich damit nicht klar abgrenzen lassen.

Kommunikation untereinander und in der Gruppe

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ ist eine bekannte Aussage von Paul Watzlawick und impliziert die verbale und insbesondere die nonverbale Kommunikation. Ein ebenfalls weit bekanntes Kommunikationsmodell hat Friedemann Schulz von Thun entwickelt: Die vier Seiten einer Nachricht. Diese spiegeln die Sachebene, die Beziehungsebene, die Appellebene und die Selbstoffenbarung wider.

Kommunikation

Ein weiterer wichtiger Punkt innerhalb der Kommunikation ist das aktive Zuhören. Hierzu haben die Lehrgangsteilnehmenden verschiedene Methoden wie ein Nicken, das Stellen von Fragen oder bestätigende Worte genannt.

Der Themenbereich Kommunikation wurde mit dem Thema Feedback beendet. Hier wurden Voraussetzungen, Regeln und Folgen/ Chancen diskutiert.

Konflikte theoretisch betrachten

Am Sonntag stand das Themenfeld Konflikte im Mittelpunkt. Dazu wurde zuerst der Begriff selbst definiert und die daraus entstehenden Folgen, aber auch die Chancen diskutiert.
Im Rahmen einer Selbstreflexion konnten die Seminarteilnehmenden ihr eigenes Verhalten bei Konflikten analysieren, in dem sie entsprechende Fragen auf einem Arbeitsblatt beantworteten.

Konfliktmanagement

Konfliktmanagement: Konfliktarten und deren Lösung

Nachfolgend wurden die möglichen Konfliktarten benannt. Diese können sowohl im Inneren als auch im Äußeren stattfinden. Zu der ersten Kategorie zählen Konflikte, die man mit sich selbst ausmacht. Dies ist zum Beispiel die Entscheidung zwischen zwei verlockenden Angeboten, eine Entscheidung, die sowohl Positives, aber eben auch Negatives mit sich bringt, sowie eine Entscheidung zwischen zwei Alternativen, die beide nicht gewollt sind. Die äußeren Konflikte treten hingegen zwischen mehreren Personen auf. Diese gliedern sich in Interessen-, Rollen-, Struktur-, Verteilungs-, Werte- und Zielkonflikte.

Entscheidend ist jedoch, wie mit Konflikten umgegangen wird und wie sie gelöst werden können. Dazu gibt es das Modell der Konflikteskalation nach Glasl, welche das Ergebnis nach win-win, win-lose oder lose-lose einteilt. Bei der Konfliktlösung ist das Durchsetzungsvermögen einer Partei, aber auch die Kooperation untereinander entscheidend.

Im Anschluss wurde das Thema Mobbing besprochen. Hierzu war zunächst eine genaue Definition notwendig sowie typische Handlungen im Gespräch. Entscheidend sind, wenn Mobbing stattfindet, die zu ergreifenden Maßnahmen. Dazu haben die Lehrgangsteilnehmenden verschiedene Fallbeispiele erhalten und Lösungsansätze besprochen.

Abschluss des Seminars

Nach der Mittagspause war die Definition und damit die Abgrenzung der Begriffe Coaching und Mentoring gefragt. So ist ein/e Coach/in eher jemand Gruppenexternes und nur zeitlich begrenzt anwesend. Ein/e Mentor/in hingegen ist längerfristig als Begleiter/in tätig und teilt seine/ ihre Erfahrung und gibt Tipps. Oftmals wird er/sie als „Pate“/ „Patin“ bezeichnet.
Zudem gab es noch einen Ausblick „über den Tellerrand“. Dieser beinhaltete das komplexe Hilfeleistungssystem des DRK mit dem Hinweis auf die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen und die gegenseitige Unterstützung. Auch die interkulturelle Kommunikation mit den verschiedenartigen Konflikten wurde dabei kurz aufgegriffen.
Letztlich lag der Fokus nochmal auf den Soft Skills und welche Voraussetzungen der emotionalen Intelligenz gegeben sein sollten, um gut miteinander kommunizieren und sich unterstützen zu können.

Danke!

Wir danken allen Teilnehmenden für die gute Zusammenarbeit und insbesondere der Seminarleitung, bestehend aus Jenny Fromke, Stefan Blome und Thorsten Przyklenk, für die interessante und abwechslungsreiche Durchführung des Seminars.

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