Praxistraining an 3 Stationen

Praxistraining 2022 - 1

Am vergangenen Dienstabend gab es wieder ein Praxistraining für unsere Einsatzkräfte. An drei Stationen wiederholten sie die Themen wie die Helmabnahme bei verunfallten Motorradfahrern inklusive der stabilen Seitenlage sowie das Vorbereiten von Infusionen. An der dritten Station, am Rettungswagen, konnte nochmal der Umgang mit der Fahrtrage und den Geräten trainiert werden.

Praxistraining Station 1:
Helmabnahme bei verunfallten Motorradfahrern

Kopfverletzungen sind bei Motorradfahrern die gefährlichste Unfallfolge. Daher muss bei der Helmabnahme besonders bedacht vorgegangen werden. Ist der Verunfallte bewusstlos, muss der Helm in jedem Fall abgenommen werden, um die Atemwege freimachen und sichern zu können. Dies sollte am besten zu zweit erfolgen.

Für die Helmabnahme muss der Kopf stets stabilisiert werden. Dazu kniet eine Einsatzkraft oberhalb des Kopfes und fixiert den Kopf inklusive des Helms mit ihren Händen. Auch die Knie können zu Hilfe genommen werden. Die zweite Einsatzkraft öffnet das Visier sowie den Kinnriemen und nimmt gegebenenfalls die Brille ab. Dabei ist die ständige Kommunikation mit dem Patienten wichtig, damit dieser weiß, was gemacht wird.

Praxistraining 2022 - 1

Als nächstes erfolgt die eigentliche Helmabnahme. Dazu hält der erste Sanitäter/ die erste Sanitäterin weiterhin den Kopf fixiert. Die zweite Einsatzkraft umschließt dann mit beiden Händen den Kopf-/ Nackenbereich des Patienten und übernimmt so die Stabilisierung der Halswirbelsäule. Damit kann die andere Einsatzkraft oberhalb des Kopfes die Fixierung lösen und vorsichtig den Helm nach oben abziehen. Dabei muss auch auf die Nase und die Ohren des Patienten geachtet werden.
Auf keinen Fall darf die Stabilisierung des Kopfes und der Halswirbelsäule gelöst werden. Daher übernimmt der Sanitäter/ die Sanitäterin am Kopf nach der Helmabnahme wieder die Fixierung des Kopfes, indem der Kopf seitlich mit den Händen umschlossen wird.

Die andere Einsatzkraft kann dann mit der weiteren Untersuchung fortfahren, wie zum Beispiel der Kontrolle des Mundraums des Patienten. Für die Helmabnahme mit der Einhelfer-Methode gibt es hier weitere Informationen.

Stabile Seitenlage nach der Helmabnahme

Ein Patient, der bewusstlos ist, aber eine ausreichende Atmung hat, wird in die stabile Seitenlage gebracht. Dadurch, dass dann der Mund der tiefste Punkt ist, könnte Erbrochenes oder auch Blut abfließen und die Atemwege bleiben frei.
Zur Durchführung der stabilen Seitenlagen kniet man sich seitlich neben den Patienten und winkelt seinen nahegelegenen Arm im rechten Winkel nach oben an. Den anderen Arm legt man über die Brust des Patienten, mit der Handoberfläche an seine Wange. Anschließend wird das fern gelegene Bein des Bewusstlosen angewinkelt.

Nun greift der Helfer/ die Helferin an die fern gelegene Schulter und das angewinkelte Bein des Patienten und zieht den gesamten Körper langsam zu sich heran auf die Seite. Anschließend sollte der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegen und eine Hand des Patienten unter seiner Wange liegen, sodass der Mund der tiefste Punkt ist. Zusätzlich muss der Mund geöffnet und der Kopf des Patienten überstreckt werden, damit die Atemwege frei bleiben.

Erfolgt die stabile Seitenlage nach der Helmabnahme, muss während der ganzen Vorgehensweise die Halswirbelsäule des Patienten durch einen zweiten Helfer/ eine zweite Helferin stabilisiert werden. Dazu umgreift eine Person nach der Helmabnahme weiterhin den Kopf und Nacken mit den Händen. Während der Drehung muss der Kopf dann behutsam achsengerecht mitgedreht werden.

Praxistraining Station 2:
Vorgehensweise beim intravenösen Zugang

Sofern der Patient ausreichend informiert ist und seine Zustimmung gegeben hat, dürfen ärztliches Personal und Notfallsanitäter/ -innen einen intravenösen Zugang legen. Die Aufgabe unserer Sanitäter und Sanitäterinnen besteht darin, das benötigte Material vorzubereiten und anzureichen. Zuerst steht der Eigenschutz im Vordergrund, daher werden Einmalhandschuhe benötigt.

Anschließend muss eine Venenstauung mit dem Staubinder vorgenommen und die vorgesehene Einstichstelle desinfiziert werden. Die bereitgelegte Venenverweilkanüle wird geöffnet und dem Notarzt/ der Notärztin oder dem Notfallsanitäter/ der Notfallsanitäterin steril angereicht, welche/r das eigentlich Stechen übernimmt. Nachdem nun die Venenverweilkanüle mit einem speziellen Pflaster fixiert wurde, wird auf das punktierte Gefäß oberhalb der Kanülenspitze Druck ausgeübt und der Stahlmandrin aus der Kanüle entfernt. Nun kann z.B. eine Blutentnahme oder das Anschließen der Infusionslösung erfolgen.

Vorbereiten einer Infusion

Im ersten Schritt wird die Infusion auf Unversehrtheit und Haltbarkeit überprüft, der Verschluss entfernt und bereitgestellt. Anschließend wird das Infusionssystem ausgepackt und ggf. entwirrt. Wichtig ist, dass dieses steril bleibt!
Zum Anstechen der Infusion wird die Schutzkappe vom Einstichdorn des Infusionssystems entfernt und dieser dann mit einer kräftigen Drehbewegung von oben in die Membran der Infusion eingestochen.

Praxistraining 2022 - 2

Mit der Rollenklemme wird das Infusionssystem vorerst geschlossen, die Infusion wird gedreht und die Tropfkammer etwa bis zur Hälfte durch Zusammendrücken gefüllt. Anschließend wird die Verbindungsleitung entlüftet.
Das Anschließen der Infusion erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Notarzt/ der Notärztin oder dem Notfallsanitäter/ der Notfallsanitäterin. Dabei wird der Anschlusskonus mit der Venenverweilkanüle verbunden. Die Infusion wird hochgehalten (etwa 70-100 cm über Herzhöhe) bzw. aufgehängt, die Tropfgeschwindigkeit eingestellt und eine Zugentlastung vorgenommen.

Praxistraining Station 3:
Training am und im Rettungswagen

Unseren Rettungswagen 41-85-16 haben wir seit Sommer 2019. Dieser und unser Schwerlast-Rettungswagen 41-85-26 sind Rettungswagen vom Typ C „Modell Bayern“ und von WAS (https://www.was-vehicles.com/de/home.html) ausgebaut. Der Rettungswagen ist Teil des erweiterten Rettungsdienstes im Landkreis Stade und kommt bei Veranstaltungen zur Absicherung oder für den Transport von Patienten zum Einsatz.

Für unsere Einsatzkräfte ist der sichere Umgang mit den Geräten sowie der Trage ein Muss. Daher wird dieses regelmäßig in Praxistrainings geübt. An diesem Dienstabend konnten unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die Fahrtrage unseres Rettungswagens aus- und einladen sowie sämtliche Einstellungen trainieren.

Praxistraining 2022 - 3

Auch die Handhabung mit unseren Geräten wie dem EKG Corpuls 3, dem Beatmungsgerät Medumat Standard 2 sowie der elektrischen Absaugpumpe wurde geübt. Die stetige Einsatzbereitschaft ist notwendig, weshalb unsere Einsatzkräfte auch einen Gerätecheck geprobt haben.

Weitere Informationen gibt es hier zu unseren Einsatzfahrzeugen und unserem Material findest du jeweils hinter den Worten.

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