Einsatz 48 + 49 / 2023
Am Freitagabend um 20:25 Uhr wurden unsere Einsatzkräfte zunächst zu einer Gebietsabdeckung in Stade alarmiert. Das Stichwort wurde allerdings kurze Zeit später geändert – es wurde MANV-Alarm ausgelöst. Nach weniger als 10 Minuten war unser erster Rettungswagen (RTW) 41-85-16 einsatzbereit, besetzt mit einem Notfallsanitäter und einer Rettungssanitäterin. Ebenfalls wenige Minuten später war auch unser S-RTW 41-85-26 mit einem Notfallsanitäter, einer Rettungshelferin und einem Sanitäter besetzt und einsatzbereit.
Unklare Lage an der Einsatzstelle – vermutlich MANV
Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden wir von der Leitstelle telefonisch darüber informiert, dass die Lage derzeit unklar sei und ein unbekannter Geruch in einem Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses von mehreren Anrufern gemeldet wurde. Deshalb musste man zunächst von einem MANV (Massenanfall von Verletzten) ausgehen. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises Stade löste MANV-Alarm aus. Unsere Führungskräfte an der Unterkunft entschieden, alle verfügbaren Einsatzkräfte von uns anzufordern, um nach Möglichkeit alle Fahrzeuge bei uns zu besetzen. Zeitgleich waren beide RTW von uns in Bereistellung in der Altländer Straße. An der Einsatzstelle verschafften sich zwischenzeitlich die Einsatzkräfte der Einsatzleitung Rettungsdienst des Landkreises Stade mit dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) und dem leitenden Notarzt (LNA) sowie der Feuerwehr ein Bild von der Lage.
Patientenversorgung und Betreuungslage
Einer unserer Rettungswagen wurde kurzzeitig zur Versorgung einer betroffenen Person an die Einsatzstelle beordert. Dort versorgte die Besatzung die betroffene Person, konnte sie aber nach ärztlicher Rücksprache und ambulanter Behandlung wieder entlassen. Die Lage hatte sich zwischenzeitlich zu einer großen Betreuungslage mit vielen Betroffenen entwickelt. Aufgrund dessen fuhren unser KTW und MTW ebenfalls in den Bereitstellungsraum. Das ehemalige Sparkassengebäude, welches jetzt als Begegnungsstätte dient, wurde kurzfristig von der Einsatzleitung des Landkreises Stade genutzt, um Betroffene vorübergehend trocken und warm unterzubringen. Mittlerweile waren auch weitere Einsatzkräfte von uns mit unserem MTW und KTW an der Einsatzstelle eingetroffen, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen.
Unsere Einsatzkräfte wurden alle dem Einsatzabschnitt „Betreuung“ zugewiesen, unterstützten bei der Registrierung und kümmerten sich um die betroffenen Personen, die zum Großteil aufgrund der Evakuierung nur leicht bekleidet waren. Die Einsatzkräfte versorgten sie mit Rettungsdecken sowie Wolldecken, kümmerten sich um ihre Bedürfnisse und stellten zusammen mit dem Hausmeister des Gebäudes Wasser zur Verfügung. Zwischenzeitlich wurde auch ein Bus der KVG Stade zur Unterbringung von weiteren Betroffenen angefordert, kam jedoch nicht zum Einsatz.
Keine Feststellung der Feuerwehr – alle Wohnungen wieder freigegeben
Bis etwa 23 Uhr wurden die Betroffenen vor Ort betreut. Die Feuerwehr Stade nahm mehrere Messungen im gesamten Gebäude vor und lüftete dieses. Messbare Werte, die auf eine Gefahr hindeuteten, konnten sie jedoch nicht feststellen. Somit konnten alle Betroffenen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Einsatz unserer Kräfte war um ca. 23:45 Uhr beendet.
Anschließend folgte in unserer Unterkunft noch eine Nachbesprechung des Einsatzes.
Einsatz 46 + 47 – Gebietsabdeckung und internistischer Notfall
Am 13.10.2023 hatten wir außerdem unseren 46. und 47. Einsatz. Kurz nachdem wir zur Gebietsabdeckung alarmiert wurden, konnte der RTW 41-85-16 mit einem Notfallsanitäter, einer Rettungshelferin und einem Sanitäter besetzt werden. Der RTW übernahm einen internistischen Notfall. Der S-RTW 41-85-26 wurde mit zwei Rettungssanitätern besetzt. Zum Glück entspannte sich die Lage im Landkreis wieder, sodass beide Fahrzeuge zeitnah den Einsatz beenden konnten.