Am Mittwochabend haben wir den Dienstabend genutzt, um uns mit unserem Gerätewagen und dem darauf verladenen Material als auch der Ausrüstung zu befassen. Dies müssen wir regelmäßig machen, um selbst im „Training“ zu bleiben und aber auch um neuen Einsatzkräften das Konzept der MTF und die Einsatzmöglichkeiten zu vermitteln.
Dabei haben wir zuerst unseren Gerätewagen entladen, um das Material und die Geräte in Ruhe betrachten, erklären und vorführen zu können. Damit im Einsatzfall jeder Handgriff sitz, ist für alle Einsatzkräfte essenziell zu wissen, wo welches Material verladen ist und wie die Geräte zu bedienen sind.
Was ist bedeutet eigentlich MTF?
MTF steht für Medizinische Task Force. Dies ist eine taktische Einheit des Bundes, welche spezialisiert ist, bei Großschadenslagen (Spannungslagen) jeglicher Art und im Verteidigungsfall Hilfe für betroffene und verletzte Personen Hilfe zu leisten. Beispiele dafür wären Einsatzlagen mit so vielen Betroffenen und Verletzten, dass sie durch den regulären Rettungsdienst und daran angeknüpfte Einheiten nicht mehr versorgt werden können.
In Deutschland gibt es über 50 solcher Einheiten, verteilt über das gesamte Bundesgebiet. Die MTF zu der wir gehören, ist die MTF-3 der Polizeidirektion Lüneburg. Dazu zählen Einheiten verschiedener Hilfsorganisationen im Raum zwischen Uelzen bis hoch zu uns nach Stade und Bremervörde, welche insgesamt weit über 100 Einsatzkräfte umfassen.
Was ist speziell unter einem Gerätewagen zu verstehen?
In unserem Fall wird der Gerätewagen Sanität (GW-SAN) als Teil einer MTF vom Bund, also der Bundesrepublik Deutschland, gestellt und unterhalten. Das Personal und den „Arbeitsaufwand“ mit dem Fahrzeug stellen und übernehmen wir von der Bereitschaft Stade aus.
Auf dem Gerätewagen sind Defibrillatoren, Beatmungsgeräte, Krankentragen, Rettungsgeräte, und große Mengen an Verbands- und Versorgungsmaterial verladen. Dazu kommt noch die gesamte Infrastruktur für unser Sanitätszelt, welches als Behandlungsstelle bezeichnet wird. Dafür stehen uns neben dem pneumatischen Rettungszelt ein Stromaggregat, eine Zeltheizung, Beleuchtung, Tische und Stühle, Hygienebedarf u.v.m. zur Verfügung.
Zusammen mit einem anderen Gerätewagen haben wir die Möglichkeit, einen sogenannten Behandlungsplatz 25 aufzubauen, der bis zu 25 Patienten pro Stunde versorgen kann, bevor sie auf Krankenhäuser verteilt werden.
Die Mannschaft auf dem Gerätewagen besteht aus einem*r Gruppenführer*in, einem*r Arzt oder Ärztin, einem*r Maschinist*in und drei weiteren Einsatzkräften, wobei jede Einsatzkraft eine spezielle Rolle übernimmt, nachdem sie eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen hat.