Die große Einsatzübung, initiiert durch die DB Netz AG, DB Cargo und Start Unterelbe, wurde in Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Stade e. V. und der Feuerwehr Stade über mehrere Monate aufwendig geplant.
Die Übung hatte sich schon seit ein paar Wochen intern in unserer Bereitschaft, sowie dem DRK-Kreisverband Stade e. V. leicht angekündigt. Dies war erforderlich, denn ganz ohne Vorbereitung funktionieren Übungen in dieser Größenordnung nun mal nicht. Dazu gehörten Abfragen zur Verfügbarkeit sowie Vorbesprechungen mit den Gruppenführern und Zuständigen, um die ganz reguläre Einsatzbereitschaft des Einsatzzuges im DRK-Kreisverband Stade e. V. sicherzustellen.
Am Morgen des Übungstages
Ohne genau zu wissen, was, wie und wo geübt werden sollte, wurden unsere Fahrzeuge einsatzbereit gemacht und gingen mit den anderen Einheiten an verschiedenen Orten innerhalb Stades in Bereitstellung. Der eine oder andere wird sich sicherlich dabei schon gefragt haben, was da los war. Kurz nach neun Uhr wurden dann alle Einheiten über die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Stade alarmiert. Jede einzelne Teileinheit meldete sich bei der Einsatzleitung und bekam von dort ihren Einsatzauftrag.
Angenommen wurde ein Gleisunfall mit verletzten Personen im Bereich des Stade Bahnhofs, bei dem ein Personenzug mit einem Kesselwagen kollidiert ist. Dabei musste vermutet werden, dass gefährliche Stoffe aus dem Kesselwagen ausgetreten sind und mindestens ein Mitarbeiter des Bahnbetriebes kontaminiert haben.
Aus verschiedenen Richtungen erreichten die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn die Einsatzstelle am Güterbahnhof in Stade, wodurch es in einigen Fällen zu leichten Staus und Behinderungen im morgendlichen Wochenendverkehr gab. Ganz ohne solche Behinderungen geht es im Ernstfall ja auch nicht. Im Zweifelsfall hoffen wir auf ihr Verständnis bzw. ihre Nachsicht für den Einsatz unserer Einsatzkräfte.
Schwierige Rettung im Gleisbereich
Bevor der Gleisbereich jedoch betreten werden durfte, musste dieser aufwendig durch die Bahnerdungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Dollern geerdet werden, damit keine Gefahr durch die Oberleitungen für die Einsatzkräfte besteht. Erst danach konnten Einsatzkräfte mit der Schadensbekämpfung und Personenrettung am Unfallort beginnen.
Einsatz für die Sanitätsgruppen des DRK-Einsatzzuges
Geführt von Fachdienst Information und Kommunikation (IuK) brachten sich zeitgleich die Sanitätsgruppen des DRK-Einsatzzuges in Stellung. Parallel erfolgte Einsatzaufträge für die Betreuungsgruppen sowie die Patiententransportstaffel.
Die Sanitätsgruppe der DRK-Bereitschaft Buxtehude übernahm die Sichtung der Patienten an der Schadensstelle, während unsere Sanitätsgruppe der DRK-Bereitschaft Stade eine Patientenablage auf dem Parkplatz des neuen Jobcenters errichtete, um die Verletzten zu versorgen und den Transport durch die Patiententransportstaffel (PTSt) zu organisieren.
Unterstützt wurden die Sanitäter dabei durch die DRK-Bereitschaft Oldendorf, die die Betreuung Betroffener und Leichtverletzter übernahm.
Schwierige räumliche Situation an der Einsatzstelle
Insgesamt bot die Übung im Bereich des Güterbahnhofes ein imposantes Schauspiel für alle, die zufällig dort vorbeikamen. Auf engstem Raum musste eine Großzahl von Einsatzfahrzeugen und Spezialausrüstung koordiniert werden, was nicht immer leicht ist. Dafür müssen im Notfall schon mal Zuwegungen und Räume geschaffen werden, die sonst aufgrund baulicher Einschränkungen nicht zur Verfügung stehen. Zäune werden demontiert oder durchtrennt, Parkplätze zu Patientenablagen, Grünflächen zu Aufstellflächen für Einsatzfahrzeuge.
Notfalldarsteller mimten Verletzte im Zug
Diese komplexe Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen muss immer wieder geübt werden. Um die Einsatzlage so realistisch wie möglich zu gestalten, werden verletzte Personen durch Notfalldarsteller gemimt. Dafür waren Teams der realistischen Notfalldarstellung (RND) des DRK aus Verden und Stade sowie Jugendlichen der Jugendfeuerwehr vertreten. Sie befanden sich beim Eintreffen der Einsatzkräfte noch im Zug und mussten einige Zeit ausharren, bis die Einsatzkräfte zu ihnen gelangen konnten. Nach einer Erstsichtung und Rettung aus dem Gefahrenbereich wurden sie der Patientenablage zugeführt und weiter versorgt.
Kurzes Fazit nach der Übung
Nachdem die Übung offiziell beendet und das gesamte Material wieder verladen wurde, trafen sich alle beteiligten Einsatzkräfte am neuen Jugendamt hinter dem Güterbahnhof in Stade. Die Organisatoren dankten den Einsatzkräften und untereinander ließ man das Erlebte Revue passieren. Dazu gab es dann noch eine kleine Mittagsverpflegung und Getränke durch die Verpflegungsgruppen der Bereitschaften Buxtehude und der Betreuungsgruppe der Bereitschaft Ahlerstedt.
Warum üben DRK- und Feuerwehreinheiten?
Um auf größere Schadenslagen vorbereitet zu sein, üben Feuerwehrwehren, Hilfsorganisationen und Einheiten der allgemeinen Gefahrenabwehr zusammen mit größeren Betrieben, wie dieses Mal z. B. mit der DB Netz AG, DB Cargo und Start. Sie alle haben sich verpflichtet, im Ernstfall jede erdenkliche Hilfe zu leisten, um Menschen zu retten und nach Bedarf zu versorgen.
Ein Großteil der Einsatzkräfte übernimmt in Deutschland diese Aufgaben ehrenamtlich, egal ob bei uns im DRK, der Feuerwehr oder anderen Organisationen.
DANKE, an alle die dabei waren und dies ermöglicht haben!
Zu guter Letzt ist es nicht nur selbstverständlich, sondern auch üblich allen Beteiligten zu danken. Dieser und unser Dank gilt allen, die diese Übung ermöglicht, organisiert und durchgeführt haben. Auch wenn es zwischenzeitlich anstrengend war, hat es uns viel Spaß gemacht! Wir nehmen interessante Erfahrungen mit und hoffen, dass wir eigentlich nie in eine solche Lage geraten und nicht in diesem Maße wie auf dieser Übung zum Einsatz kommen müssen. Dennoch sind wir vorbereitet, jederzeit mit allen Kräften zu helfen!
Wie geht Katastrophenschutz und kann ich das auch machen?
Ganz klar: Ja! Haben wir dein Interesse zum Mitmachen geweckt haben, freut uns das und laden dich gerne mal ein, uns kennenzulernen! Egal in welcher Einheit, du bist herzlich gerne gesehen, dir in aller Ruhe alles einmal anzuschauen und mit uns zu besprechen. Bestimmt findet sich auch für dich eine interessante Aufgabe beim DRK im Katastrophenschutz.
An der Übung waren beteiligt:
Organisation:
start Unterelbe, DB Cargo, DB Netz AG in Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Stade e. V. sowie der Freiwilligen Feuerwehr der Hansestadt Stade.
Beteiligte Einheiten der Feuerwehr:
- FF Hansestadt Stade Zug I und II
- FF Bützfleth
- FF Hagen
- FF Dollern – Bahnerdungsgruppe
- LK Stade Umweltzug
- LK Stade Führungsdienst
- Werkfeuerwehr DOW
- Jugendfeuerwehr (Notfalldarstellung)
Beteiligte Einheiten des DRK:
- Bereitschaft Ahlerstedt
- Bereitschaft Buxtehude
- Bereitschaft Drochtersen
- Bereitschaft Oldendorf
- Bereitschaft Stade
- Fachdienst Information und Kommunikation KV Stade
- Rettungsdienst LK Stade (Azubi-Team)
- Realistische Notfalldarstellung DRK Verden
- Realistische Notfalldarstellung DRK Stade
Haben wir dein Interesse geweckt?
Dich interessiert das, was wir machen? Lerne uns doch einfach mal kennen! Wir handhaben das ganz unverbindlich und unkompliziert. Du kommst einfach mal vorbei und schaust dir alles in Ruhe an.