Übung: Personensuche im Gelände

Personensuche im Gelände - Übung 1

Da wir öfter zu Personensuchen alarmiert werden, behandelten wir das Thema nun wieder bei unserem wöchentlichen Dienstabend. Zunächst wurden verschiedene Aspekte der Personensuche in der Theorie besprochen. Daraufhin galt es, die Theorie durch eine Übung auf unserem Gelände in die Praxis umzusetzen.

Welche Suchtaktiken gibt es?

Je nach Einsatzart können Personensuchen sehr unterschiedlich ausfallen. So gibt es viele verschiedene Methoden, bzw. Suchtaktiken, um eine vermisste Person zu finden. Die bekanntesten Taktiken sind wohl die Suche mit Hunden und die Suchkette. Des Weiteren werden Drohnen oder Hubschrauber mit Wärmebildkameras verwendet. Bei Personensuchen in Gewässern werden Taucher und Boote eingesetzt.

Im Landkreis Stade übernehmen die Hilfsorganisationen, die Polizei und die Feuerwehr verschiedene Aufgaben bei der Personensuche. Bei solchen Einsätzen sind wir meist mit unseren Rettungswagen und Schwerlast-Rettungswagen an der Suche beteiligt oder stellen die rettungsdienstliche Absicherung der Einsatzkräfte.

Darüber hinaus sind die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) und die freiwilligen Feuerwehren mit ihren Booten und Tauchern für die Personensuche im Wasser zuständig. Zudem verfügt die DLRG Horneburg/Altes Land über eine Drohne zur Personensuche.
Bei Bedarf könnte ein Hubschrauber der Polizei eingesetzt werden, welcher in Hannover-Langenhagen stationiert ist. Dieser verfügt über eine hochauflösende Kamera mit Wärmebild. Hubschrauber und Drohnen ermöglichen eine breite Suche aus der Höhe, sind dafür aber nicht bei schwierigen Wetterbedingungen einsetzbar.

Wegen hoheitlicher Aufgaben hat die Polizei bei Personensuchen die Einsatzleitung.

Suche mit Hunden

Suchhunde sind sehr gut ausgebildet. Im Gegensatz zu Menschen können sie sich auch im schwierigen Gelände gut fortbewegen. Sie ermöglichen durch ihren Geruchssinn eine gezielte Suche nach Vermissten und sind schnell einsetzbar. Suchhunde, welche eine bestimmte Person durch den Geruch suchen, werden als Mantrailer bezeichnet. Dagegen suchen Flächensuchhunde große Flächen durch ihren Geruchssinn nach Menschen im Allgemeinen ab.

Was ist eine Suchkette?

Bei einer Suchkette laufen mehrere Einsatzkräfte in einer Reihe ein Gebiet ab. Dies ermöglicht eine breite Suche auf großen Flächen. Die Einsatzkräfte gehen dabei in einer langsamen, aber gleichmäßigen Geschwindigkeit voran. Dadurch kann das Gebiet sehr genau abgesucht werden. Allerdings werden viele Helferinnen und Helfer benötigt.

Zu Beginn einer Suchkette werden die Einsatzkräfte beispielsweise über das Aussehen der vermissten Person und mögliche Gefahren und Besonderheiten des Suchgebiets aufgeklärt. Den Aufbau, die Ausrichtung und den Marsch bestimmt die Führungskraft, welche die Suchkette leitet. Die Führungskraft läuft dabei hinter den Einsatzkräften und ist stets per Funk mit der Einsatzleitung verbunden. Weitere Aufgaben der Führungskraft bestehen darin, Gefahren präventiv zu erkennen und sich auf die Einsatzkräfte zu konzentrieren. Je nach Suchgebiet kann der Abstand zwischen den Einsatzkräften variieren. Um nichts zu übersehen, sollte der Abstand nicht zu groß sein.

Wird etwas oder die gesuchte Person durch eine Einsatzkraft gefunden, signalisiert sie es mit dem Wort „HALT“, sodass es alle verstehen. Daraufhin haben alle Helferinnen und Helfer anzuhalten. Handelt es sich um die vermisste Person, wird sofort eine Erstversorgung durchgeführt und eine Meldung an die Einsatzleitung durchgegeben. Falls die Person nicht aufgefunden wurde, wird die Suchkette durch Anweisung der Führungskraft fortgesetzt.

Was ist bei der Personensuche als Einsatzkraft zu beachten?

Neben der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) sollten die Einsatzkräfte über Leuchten, Karten und Sanitätsmaterial verfügen. Zudem ist wichtig, dass die Helferinnen und Helfer niemals allein ins Gelände auf die Suche gehen. Denn falls etwas passieren sollte, würde dies unter Umständen niemand mitbekommen. Darüber hinaus informieren die Führungskräfte die Einsatzleitung regelmäßig über den Suchfortschritt. Dabei sollte die Einsatzleitung stets über den Standort der Einsatzkräfte Bescheid wissen.

In dem praktischen Teil ging es darum Hinweise, bzw. Gegenstände einer vermissten Person zu finden. Dazu bildeten unsere Einsatzkräfte eine Suchkette und gingen das Gelände rund um unsere Unterkunft ab. Eine besondere Herausforderung war dabei die Dunkelheit. Durch entsprechende Leuchten, wie Suchscheinwerfer von unseren Fahrzeugen sowie Taschen- und Helm-Lampen der Einsatzkräfte, konnten allerdings mehrere Gegenstände der vermissten Person gefunden werden.

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