Von der Idee bis zum fertigen Terrassendach
Vor nun gut über zwei Jahren hatten wir die Idee, etwas für unsere Gemeinschaft zu tun. Es sollte etwas Bleibendes sein, wovon alle profitieren würden. Da kam uns die Idee, die Terrasse mit einem Fertigbau-Carport als Überdachung zu versehen. Davon hätten wir bei Regen etwas, im Sommer beim Grillen und die Raucher sowieso. Die Idee wurde angenommen und wir stellten erste Überlegungen an, was wir bräuchten und gerne hätten.
Wir schauten uns in den örtlichen Baumärkten um und mussten feststellen, dass das, was es da gab, nur für die Hälfte der Terrasse reichte und schon so eine Stange Geld kostete. Da wussten wir, wir brauchen etwas anderes.
Erste eigene Entwürfe
In einem ruhigen Moment fing unser Fachberater Stephan an, am Computer einen CAD-Entwurf zu konstruieren. Nachdem er die Terrasse vermessen und erste Maße abgesteckt hatte, wussten wir, dass es nur mit einem eigenen Dach zu realisieren war. Die Idee mit dem Carport mussten wir an der Stelle verwerfen. Sie war nicht realistisch.
Mit dem Entwurf und der Idee konfrontierten wir einige Zeit später unsere Kreisbereitschaftsleitung (KBL), die dann auch letztendlich „grünes Licht“ für unser Projekt gab. Einzige Bedingung war, dass wir nichts am Gebäude befestigen durften. Die Konstruktion musste also von sich aus stehen.
Wir horchten uns bei einigen hiesigen Dachdecker- und Zimmereibetrieben um und sammelten erste Preise. Mit diesen Preisen entstand also die neue Aufgabe der Finanzierung, denn solch ein Dach würde von uns kaum mal eben so und nebenbei finanziert werden können.
Schwierige Finanzierung in der Corona-Pandemie
2020 ereilte uns die Corona-Pandemie und schließlich der Lockdown. Viele Ausbildungen und Veranstaltungen wurden abgesagt. Auch unser wichtigstes Standbein, der Sanitätsdienst, wurde ganz eingestellt. Ebenfalls wurde unter anderem unsere Weihnachtsfeier, die der DRK-Ortsverein Stade e. V. großzügig unterstützt, abgesagt. In Rücksprache mit unserem Ortsverein bot sich uns die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, was wir stattdessen mit dem Geld machen wollten. Es gab mehrere Ideen und eine davon war das Terrassendach. In einer Abstimmung entschieden sich die Einsatzkräfte für das Terrassendach.
So nahm unser Projekt wieder Fahrt auf und es galt ein Unternehmen zu finden, welches uns bei dem Projekt in der Umsetzung und ggf. sogar auch in der Finanzierung unterstützen würde. Es folgten einige weitere Planungen, Vermessungen und Kalkulationen. Mit der Firma Hölting aus Burweg fanden wir letztendlich ein Zimmerei-Unternehmen, welches uns die gewünschten Bauteile herstellen, liefern und mit einem Nachlass sponsern würde. In die Planung floss sogar noch die nächste Weihnachtsfeier 2021 mit ein, die ebenfalls aufgrund der Pandemie nicht stattfinden durfte. Um die Kosten weiter reduzieren zu können, entschieden wir uns für den Aufbau in Eigenleistung. Der Vorteil einer ländlichen Region ist immer der, dass irgendwer wen kennt, der wen kennt, der mit Holz arbeiten kann. So war es nicht sonderlich schwer, im Bekanntenkreis ein paar Zimmermänner und Dachdecker zu finden, die uns für eine gute Sache unterstützen würden.
Unerwartete Problem bei der Holzlieferung und Herstellung
2021 war ein verflixtes Jahr. Wir freuten uns auf die Umsetzung unseres Projektes, auch um etwas für unsere Einsatzkräfte in der schweren Pandemiezeit zu machen. Unerwarteterweise stiegen die Holzpreise 2021 jedoch so sehr an, dass sich unser Lieferant gezwungen sah, den Preis nach oben korrigieren zu müssen. Guter Rat war teuer. Wie so oft besprachen wir uns mit unserem Ortsvereinsvorstand und nach kurzer Schilderung der Sachlage erklärte sich unser Ortsverein dazu bereit, die Mehrkosten zu tragen. Wir waren sehr erleichtert und froh, grünes Licht für die Herstellung geben zu können.
Anlieferung der Bauteile für die Überdachung
Im November 2021 war es dann so weit und die lang ersehnten Bauteile wurden geliefert. Da der Aufbau ohne Frost erfolgen musste, kamen wir nicht um eine Einlagerung der Bauteile in unserer Fahrzeughalle herum. Die bis zu acht Meter langen Bauteile haben wir in Teamleistung abgeladen und in der Halle deponiert.
Bei genauerem Betrachten machte es den Anschein, dass wir ein Terrassendach von einem bekannten schwedischen Möbelhersteller gekauft hatten. Alle Teile waren nummeriert, sortiert und es gab viele Schrauben und eine Aufbauanleitung. Dies motivierte uns in dem Moment sagen zu können, dass dem Aufbau in Eigenleistung nichts im Wege stehen würde.
Die Zeit bis zum Frühjahr nutzen wir für die Planung des Aufbautermins, die Organisation der Handwerker sowie zur Beschaffung noch notwendiger Baustoffe.
Aufstellung der Terrasse und kleines Richtfest am Hofacker
Das Team für den Aufbau fand sich dann endlich am 12. März 2022 zusammen, um mit dem Aufbau zu beginnen. Sechs unserer Einsatzkräfte und vier Handwerker übernahmen den Aufbau der Rahmenkonstruktion mit den Pfosten. Diese wurden mit Stützen aufgestellt und ausgerichtet, um sie mit den Pfostenträgern tief im Fundament einbetonieren zu können. Nachdem das Fundament ausgehärtet war, ging es eine Woche später weiter.
Die restlichen Dachsparren wurden gesetzt und mit Latten versehen. Anschließend erfolgte der Anbau der Regenrinne mit Fallrohr und das Festschrauben der Dachelemente aus Metall. Abschließend wurden die beiden Seiten noch mit Windbrettern abgeschlossen.
Ein großes Stück Arbeit war geschafft! Alles hat gut zusammengepasst und es brauchte keine Korrekturen seitens der Handwerker. Nach einer weiteren Woche konnten wir die Stützen endlich abnehmen.
In einigen weiteren Arbeitsschritten haben wir das Holz zweimal gestrichen, um es vor der Witterung zu schützen. Wir wollen ja schließlich noch länger etwas von unserem Terrassendach haben. Nach dem Anstrich erfolgte noch der Elektro-Anbau von Steckdosen, zwei Leuchten als „Arbeitslicht“ sowie einer Lichterkette für die gemütlichen Stunden im Sommer.
Auch der Steinkamin, der vorher immer auf der Terrasse stand, ist im Zuge des Dachbaus umgezogen. Mit ein paar Betonplatten und Steinen konnten wir uns auch in Eigenleistung einen kleinen Grillplatz schaffen, sodass kein Feuer unserem Dach zu nahekommt.
Alle unsere Einsatzkräfte sowie auch Gäste sind im Nachhinein sehr begeistert, wie aus der Idee solch ein gemütlicher Platz geworden ist. Über den Sommer hat sich das neue Terrassendach nun schon oft bewährt. Ob bei einem kurzen Regenschauer oder als Schattenspender.
Abschließend gilt der Dank allen Beteiligten. Denen, die geplant, organisiert, hergestellt, aufgestellt, gestrichen und gebastelt haben. Mit all diesen Menschen feiern wir in einem kleinen Rahmen die Einweihung unseres Terrassendaches, etwas verspätet, aber zur besten Sommerzeit, mit leckerem Essen, kalten Getränken und vielen entspannten Gesprächen. Wir hoffen noch viele entspannte Stunden unter unserem Terrassendach verbringen zu können. Und wer bei Zeit sich selbst mal einen Eindruck von unserem Projekt verschaffen möchte, ist natürlich ebenfalls gerne eingeladen, uns zu besuchen.