„Stark blutende Wunden“ – Fallbeispiele mit der RND

Stark blutenden Wunden - 1

Die Zeit der Sanitätsdienste beginnt wieder. Daher haben wir am vergangenen Mittwoch auf dem Dienstabend das Versrogen von stark blutenden Wunden geübt. Menschen bei jeglichen blutenden Wunden zu helfen, haben unsere Sanitäterinnen und Sanitäter in der Theorie sowie in der Praxis geübt. Zuerst haben wir einen kurzen Theorie-Teil gehabt, wo wir gefragt wurden, wie wir bei offenen Wunden vorgehen würden und was wir machen, wenn wir zufälligerweise keinen San-Rucksack dabeihaben.

Fallbeispiele mit stark blutenden Wunden

Nach dem Theorie-Teil ging es an die Praxis. Zu Besuch war die RND (Gruppe für realistische Notfalldarstellung). Ohne Ankündigung kam einer der vier Mimen mit einer Kopfplatzwunde zu uns in den Schulungsraum. Zwei unserer Einsatzkräfte machten sich gleich an die Arbeit und behandelten den Patienten, entlang des cABCDE-Schema.

Stichverletzung im Bauch und tiefe Schnittwunde

Ein paar Minuten später wurden wir in die Küche geschickt, wo wir drei weitere Personen auffanden, zwei davon schwer verletzt. Die Verletzungen waren eine Stichwunde im Bauch und eine ca. 3 cm tiefe Schnittwunde.

Ein San-Team hat sofort agiert und versucht durch starkes Drücken, mithilfe von mehreren Kompressen die Blutung im Bauch zu stillen. Eine Sanitäterin, hat sich um die Patientin mit Schock gekümmert, auch Betreuung gehört zu unseren Aufgaben.

Ein weiteres San-Team hat sich um die Patientin mit der Schnittwunde gekümmert, indem sie einen Druckverband anlegten.
Ein Druckverband übt, wie der Name es sagt, Druck auf die Wunde aus, um somit die Blutung zu stillen.

Einsatznachbesprechung und Theorieunterricht

Nach mehreren Minuten Praxis war das erste Übungsszenario beendet. Während die Darstellenden der RND sich wieder bereit für das zweite Übungsszenario gemacht hatten, haben wir das erste Fallbeispiel besprochen und weiteren Theorieunterricht gemacht. Das Hauptaugenmerk sollte bei dem Szenario auf den Wunden sowie der sicheren Unfallstelle liegen. Der erste Patient hatte uns ganz zu Anfang mitgeteilt, dass der Herd noch an sei, dies haben unsere Sanitäterinnen und Sanitäter aufgenommen und die Gefahr beseitigt. Danach haben wir besprochen, wie wir einen Patienten ersteinschätzen können, ohne einen Rucksack oder ähnliches dabei zu haben.

Ein wichtiger Teil dabei ist die Rekap-Zeit (Rekapillarisierungszeit) genannt. Die Rekapillarisierungszeit ist die Zeitdauer bis zur sichtbaren kapillären Wiederfüllung (Rötung) nach Druck auf den Fingernagel. Die Rekap-Zeit dient als orientierender Parameter der Kreislauffunktion und peripheren Durchblutungssituation.

Amputation, tiefe Wunde und Fremdkörper im Bauch

Nachdem wir das besprochen hatten, startete das zweite Übungsszenario. Ein Mann mit einer Kettensäge kam zu uns und schilderte, dass er beim Holzhacken einen Unfall hatte. Eigenschutz ist das Wichtigste. Daher baten wir ihn, die Kettensäge runter zulegen und vorzugehen. In unserer Fahrzeughalle fanden wir dann drei verletzte Personen auf.

Die erste Patientin hatte in die Kettensäge gefasst und sich damit die Hand abgesägt. Neben ihr lag eine weitere Patientin, die sich mit einer Axt in den Oberschenkel geschlagen hatte. Etwas verspätet und versteckt fanden wir einen dritten Patienten auf, der ein Metallstück im Bauch stecken hatte.

Versorgung der Amputation

Wichtig bei einer amputierten Hand ist es, die Blutung so schnell wie möglich zu stoppen. Daher hatten unsere Einsatzkräfte zuerst die Blutung per Handgriff gestoppt, bis sie ein Tourniquet zur Hand hatten. Ein Tourniquet ist ein Abbindesystem, durch das der Blutfluss in den Venen und Arterien gestaut oder vollständig unterbrochen werden kann. Auf den Stumpf haben wir einen einfachen Verband mit Kompressen angelegt.

Versorgung der tiefen Beinwunde

Auf die Wunde der Patientin haben unsere Einsatzkräfte einen Druckverband angelegt, um so die Blutung zu stoppen. Im Oberschenkel verlaufen wichtige Venen wie Arterien, daher ist es wichtig schnell zu agieren.

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Versorgung der Bauchverletzung

Bei dem Patienten steckte das scharfe Objekt noch im Bauch. Zu beachten ist, dass man dieses nicht herausziehen sollte, da die Objekte die Blutung zurückhalten.

Unsere Einsatzkräfte haben das Objekt stabilisiert, um zu verhindern, dass es wackelt und somit mehr Schaden ausrichtet. Auch hier ist schnelles Handeln wichtig, da im Bauch viele wichtige Organe sind, die es zu schützen gilt.

Nach mehreren Minuten Behandlung nach dem cABCDE-Schema sowie der Abfrage des SAMPLER-Schemas war das zweite Übungsszenario beendet. Nach der Endbesprechung war dann auch der Dienstabend beendet.

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Aber was können Sie tun, wenn Sie eine verwundete Person auffinden?

Am besten sollten Sie Ruhe bewahren, den Rettungsdienst rufen und versuchen, die Wunde zu verbinden. Am besten mit Material auf einem Verbandskasten im Auto. Wenn dieser nicht vorliegt, kann man die Blutung auch mithilfe von Stoff, z. B. mit einem Pullover oder einem T-Shirt, stoppen.

Weitere Informationen zum Thema „Erste Hilfe bei starken Blutungen“ finden Sie auch unter diesem Link: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/blutungen-und-blutstillstand/blutungen/

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