Sonderlagen und Zusammenarbeit mit der Polizei

Gestern hatten wir zu unserem Dienstabend Besuch von der Polizei Stade. Es war nicht so, dass wir zu laut waren oder es etwas anderes bei uns zu beanstanden gab – die Polizei folgte vielmehr unserer Einladung, etwas zu ihrer Arbeit und einer möglichen Zusammenarbeit bei Sonderlagen und im Katastrophenschutz zu berichten.

Zunächst haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick zur Polizeiinspektion Stade bekommen. Fragen wie: In welche Dienststellen ist die Polizeiinspektion Stade aufgeteilt? Und: Welches Polizeikommissariat wird von der Leitstelle angerufen, wenn in Jork eingebrochen wurde? Wurden im ersten Teil beantwortet.

Sonderlagen aus Sicht der Polizei

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem Hauptteil, den Sonderlagen. Zu den Sonderlagen gehören bei der Polizeiarbeit:

  • normale Einsätze
  • „Normale“ BAO (besondere Aufbauorganisation)
  • LeBel (Lebensbedrohliche Einsatzlagen)
  • GGSK (Größere Gefahrenlagen, Schadenlagen und Katastrophen)

Für die Sonderlagen hat jede Polizeibeamtin/jeder Polizeibeamte neben den alltäglichen Aufgaben noch spezielle Aufgaben. Diese Aufgaben müssen sich nicht mit den alltäglichen Aufgaben überschneiden. Wichtig ist, dass sie im Vorfeld festgelegt sind.

Sonderlagen und Zusammenarbeit mit der Polizei

Was genau sind die Aufgaben der Polizei?

Im Falle einer Sonderlage kommen nun die beauftragten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten zusammen, was je nach Größe der Lage auch mal nach Feierabend sein kann. Wenn die Sonderlage von z.B. einer BAO zu einer GGSK hochgestuft wird, gilt der Grundsatz „eingliedern vor umgliedern“. Werden weitere Kräfte in den Einsatz eingegliedert, wird deswegen die bestehende Einheit nicht umgeformt oder neu organisiert.

Vorweg ist also Folgendes wichtig:

  • festgeschriebene Standards
  • Klarheit über Vorgehensweisen
  • Qualifizierung/ Ausbildung einzusetzender Kräfte
  • immer wieder Übung

In einer solchen Situation kann für die Zusammenarbeit mit unseren Einsatzkräften der Bereitschaft Stade folgendes wichtig sein:

Die Polizei hat die Leitung vor Ort und gibt uns Informationen über die Lage. Der Informationsaustausch kann über ein Telefonat (z.B. mit der Polizei-Leitstelle LUNA in Lüneburg) oder per Funk erfolgen.
Die Einsatzkräfte der Bereitschaft sollten auf jeden Fall immer auf ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit der betroffenen Personen achten. Dazu haben sie sich außerhalb des Gefahrenbereichs aufzuhalten.

Zu den wichtigsten Informationen vor Ort zählen Details über gesperrte/unbefahrbare Straßen, sichere Orte und Gebäude sowohl weitere bekannte Gefahren (z.B. Gasleitungen und Tankstellen im Umkreis). Anfahrten und Wege, auf denen ein Einsatzort verlassen werden kann, sowie Orte an denen Verletzte von der Polizei an Rettungskräfte übergeben werden können. Zuletzt sollte auch der Umgang mit bewaffneten Personen klar kommuniziert werden, am besten in vorherigen Schulungen.

Aufteilung des Gefahrenbereiches

Um den Tatort kann man sich einen roten Bereich denken, in dem sich nur die Polizei aufhalten darf. Sogar Sofortmaßnahmen sollten besser außerhalb des roten Bereiches durchgeführt werden. Im gelben Bereich können dann lebensrettende Sofortmaßnahmen stattfinden, danach werden Verletzte in den grünen Bereich transportiert. Der grüne Bereich ist derjenige, in dem wir uns sicher und frei bewegen dürfen. Höchstens in Ausnahmefällen wäre ein kurzfristiger Einsatz im gelben Bereich denkbar, aber nur unter Schutz von Polizeibeamten.

Gefahrenbereiche erklärt durch die Polizei

Weitere Abkürzungen aus der Polizeiarbeit

Wie in der Bereitschaft gibt es auch bei der Polizei eine PSNV (Psychosoziale Notfallversorgung). Betreuer stehen bereit für ihre Kolleginnen und Kollegen in Fällen von Alkoholismus, Burnout und natürlich nach Einsätzen mit Schusswaffengebrauch.

Die Abkürzung SEK (Spezialeinsatzkommando) ist vielen schon ein Begriff. Neben dem SEK gibt es auch das MEK (Mobiles Einsatzkommando), das Kommando kommt bei mobilen Lagen wie Verfolgungen zum Einsatz.

Über den Austausch haben wir uns sehr gefreut und den Berichten über Einsätze und kreative Lösungen haben wir gespannt gelauscht. Vielen Dank an unsere Referenten Julia Köhn und Daniel Kraus für die spannenden Einblicke und die aufbereiteten Informationen.

Haben wir dein Interesse geweckt?

Dich interessiert das, was wir machen? Lerne uns doch einfach mal kennen! Wir handhaben das ganz unverbindlich und unkompliziert. Du kommst einfach mal vorbei und schaust dir alles in Ruhe an.

Nach oben scrollen