Sanitätsdienstausbildung 2023 in Stade abgeschlossen

Sanitätsdienstausbildung 2023

Am gestrigen Samstag hat die Sanitätsdienstausbildung für unsere teilnehmenden Einsatzkräfte einen erfolgreichen Abschluss mit der praktischen Prüfung gefunden.

Wir gratulieren allen Einsatzkräften zur bestandenen Prüfung und wünschen ihnen gutes Gelingen für die Zukunft. Wir sind stolz auf euch! Außerdem gilt unser besonderer Dank der Ausbilder für die interessante und sehr lehrreiche Ausbildung unserer neuen Sanitäterinnen und Sanitäter.

Alle Beteiligten, sowohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch die Ausbilder haben diesen Lehrgang über mehrere Wochenenden in ihrer Freizeit besucht und durchgeführt. Danke für euer ehrenamtliches Engagement!

Woraus die Sanitätsdienstausbildung bestand und was in der praktischen Prüfung verlangt wurde, erfährst du im folgenden Text.

Aufbau der Sanitätsdienstausbildung

Die Sanitätsdienstausbildung umfasst beim DRK 64 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten, welche sich auf insgesamt acht Ausbildungstage verteilen. Die Ausbildungstage finden über mehrere Wochen hinweg, jeweils an Samstagen und Sonntagen, statt. Nach erfolgreicher Ausbildung müssen die Helferinnen und Helfer dann jährlich mindestens 16 Unterrichtseinheiten in verschiedenen Fortbildungen nachweisen, um ihren Status als Sanitäterin oder Sanitäter zu behalten.

Schemata und medizinische Grundlagen

Zu Beginn der Ausbildung mussten die Einsatzkräfte Zweierteams bilden, in welchen sie die folgenden Wochen gemeinsam Fallbeispiele bewältigten und praktisch übten. Die ersten Fallbeispiele leiteten einen Übergang zu den Untersuchungs- und Anamnese-Schemata wie cABCDE oder SAMPLER(S) ein. Zuerst übten unsere Einsatzkräfte grundlegende Basismaßnahmen wie das Blutdruckmessen und die stabile Seitenlage.

Rechtliche Grundlagen

Nicht nur das rein medizinische Wissen ist für unsere Einsatzkräfte wichtig. Ebenso wurden sie über die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie z. B. die Schweigepflicht oder die Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten, informiert.

Reanimation

Ein besonderes Thema der Ausbildung war die Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanimation). Dabei galt es zunächst ohne verschiedene Hilfsmittel und ohne Teampartner zu reanimieren. Im Laufe des Tages erlernten die Einsatzkräfte den Einsatz von Larynx- und Guedeltuben sowie das Verwenden von Defibrillatoren und Beatmungsbeuteln.

Sanitätsdienstausbildung

Internistischen Notfälle

Bei den internistischen Notfällen wurden verschiedene Beispiele sowie die dazugehörigen Behandlungs- und Diagnostikmöglichkeiten besprochen. Vom akuten Koronarsyndrom (Herzinfarkt), dem Asthma-Anfall bis hin zur Hypoglykämie (Unterzuckerung) wurden verschiedenste Notfallsituationen besprochen.

Durch diese Fallbeispiele konnten die Einsatzkräfte die aus der Woche zuvor erlernten Schemata, wie z. B. das cABCDE-Schema, weiter trainieren und festigen.

Infusionen und Medikamente

In der Praxis kann es durchaus vorkommen, dass unsere Einsatzkräfte für höher qualifiziertes Personal Infusionen vorbereiten oder auch schon Medikamente aufziehen bzw. vorbereiten sollen. Dieses wurde daher in der Sanitätsdienstausbildung zuerst ausreichend theoretisch besprochen und später praktisch geübt.

Sauerstoffgabe

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ausbildung war die Sauerstoffgabe und die verschiedenen Möglichkeiten, diesen zu applizieren. Diese erfolgt beispielsweise über eine Nasenbrille (2 – 4 l O2 / min) oder über eine Sauerstoffmaske (6 – 15 l O2 / min). Eine weitere Form von Masken ist die Hyperventilationsmaske. Diese wird bei Patienten verwendet, welche eine zu hohe Atemfrequenz haben.

Tragen und Transport von Patienten

Ein weiterer Tag wurde dem Tragen und Transportieren von Patienten gewidmet. Dabei konnten die Einsatzkräfte verschiedenste Methoden des Transportierens erproben, z. B. mit einem Tragetuch durch einen Treppenaufgang oder per DIN-Krankentrage.

Wichtig dabei ist das wirbelsäulenschonende Umlagern des Patienten auf die Trage.
Zum Abschluss wurde noch das Beladen der Patiententrage sowie des Tragestuhls in unseren RTW 41-85-16 geübt.

Chirurgische Notfälle

Die Spannweite bei den chirurgischen Notfällen reicht vom umgeknickten Fuß bis hin zum Polytrauma. Damit ist es ein sehr umfassendes Thema der Sanitätsdienstausbildung.

Neben den Untersuchungsmöglichkeiten von Traumapatienten, wie der Schnellen-Trauma-Untersuchung (STU) und dem Body-Check, wurde auch die Anlage einer Beckenschlinge oder Cervikalstütze (Halskrause) trainiert. Aber auch die Immobilisation von Extremitäten bzw. des gesamten Körpers anhand von Vakuumschienen und Vakuummatratzen wurde ausführlich trainiert. Zum Abschluss erlernten die Einsatzkräfte das Bergen von Patienten mithilfe eines Spineboards.

Spineboard
Sanitätsdienstausbildung
Sanitätsdienstausbildung

Training und Prüfung

Am letzten Wochenende hatten die Einsatzkräfte noch Zeit, einige Themen zu wiederholen und Fertigkeiten weiter zu vertiefen. Des Weiteren wurde die schriftliche Prüfung abgelegt. Dabei mussten theoretische Fragen aus den verschiedenen medizinischen Bereichen richtig beantwortet werden.

Zum Erlangen der medizinischen Qualifikation der Sanitäterin bzw. des Sanitäters galt es zuletzt noch die praktische Prüfung zu bestehen. Dabei mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den zuvor gebildeten Zweierteams zwei Fallbeispiele unter Aufsicht eines Notarztes absolvieren und ebenfalls zweimal eine Reanimation durchführen. Bei den Fallbeispielen handelte es sich jeweils um einen internistischen und einen chirurgischen Notfall.

Zukunft der neuen Sanitäterinnen und Sanitäter

Sanitätsdienstausbildung
Sanitätsdienstausbildung
Sanitätsdienstausbildung

Mit der erworbenen Qualifikation werden unsere Sanitäterinnen und Sanitäter die Bereitschaften auf Sanitätsdiensten, im Katastrophenschutz und im erweiterten Rettungsdienst tatkräftig unterstützen.

Welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um an einer Sanitätsdienstausbildung teilzunehmen, kannst du in unserem Bericht zur Sanitätsdienstausbildung nachlesen.

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