Personenrettung aus LKW und Bus

Personenrettung aus dem LKW

Am gestrigen Dienstabend konnten wir unsere Einsatzkräfte mit einem besonderen Praxistraining überraschen. Nach einer kurzen theoretischen Einweisung hatten sie die Möglichkeit, verschiedene Szenarien der Personenrettung aus einer LKW-Fahrerkabine und einem Linienbus zu üben. Unser Dank dafür geht an unserer Logistikgruppe des Katastrophenschutzes sowie den Fahrdienst der DRK Schwinge Werkstätten.

Was ist bei der Personenrettung zu beachten?

Erst einmal ist die Rettung verletzter oder erkrankter Personen aus einem LKW oder Bus immer eine besondere Situation. Bei einem herkömmlichen, nicht beschädigtem PKW wird die Personenrettung schon beim Erste Lehrgang geübt. Bei einem LKW oder Bus sieht es schon ganz anders aus. In diesem Fall ist die Rettung mit einem meist deutlich erhöhten personellen und technischen Aufwand verbunden. Die Sicherheit aller Beteiligten und die des Patienten steht dabei im Vordergrund.

Deswegen übten wir vorher nochmal die notwendigen Handgriffe zur Befreiung der verletzten Person aus einem PKW. Dabei ging es lediglich um die Stabilisierung der Halswirbelsäule und das Überlagern des Patienten auf ein Spineboard. Alle weiteren Maßnahmen wurden entweder kurz angedeutet oder mündlich erwähnt.

Hinweis: Zwecks körperlicher Erleichterung und extrem schwüler Temperaturen durfte unter Aufsicht in bestimmten Bereichen auf das Tragen von Helm und Einsatzjacke verzichtet werden. Dies ist in realen Einsätzen nicht möglich.

Personenrettung
Personenrettung

Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und anderen Hilfskräften

Es ist nicht nur die Schwere und Größe der Fahrzeuge, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich machen. Auch die Ladung, besondere Gefahren wie Kraftstoffe und Elektrizität oder allein die Räumlichkeiten machen es nicht leicht. So ist die Fahrerkabine bei einem LKW deutlich erhöht oder der Fahrgastraum in einem Bus eng und verwinkelt. Diese Umstände erfordern jederzeit eine lückenlose Kommunikation zwischen der technischen Rettung und dem medizinischen Versorgungsteam.

Ebenfalls wurden noch wichtige Faktoren wie Airbags, Warntafeln für Gefahrgüter, Service-Klappen mit Notschaltern, verstellbare Lenkräder und Fahrersitze angesprochen. Da dieses Thema jedoch einen Ausbildungsabend für sich füllen würde, war dies nicht Teil der praktischen Übung.

Medizinischer Notfall auf Raststätte mit Personenrettung aus LKW

Die erhöhte Sitzposition und die räumlichen Verhältnisse in einer LKW-Fahrerkabine sind die großen Herausforderungen bei der Versorgung des Patienten. In unserem Übungsszenario war der Wechsellader unserer Logistikgruppe das Übungsobjekt. Es wurde angenommen, dass das Fahrzeug unbeschädigt ist und es sich nur um einen medizinischen Notfall handelt. Der Fokus der Übung lag wie erwähnt darauf, nur die medizinischen Maßnahmen zu üben. Das Szenario war ein plötzlich aufgetretener „Schwächeanfall auf einer Raststätte“. Nach erfolgter Sichtung und Untersuchung des Fahrers durch das Team eines unserer Rettungswagen wurde dieser aus der Fahrerkabine transportiert. Unterstützt wurde das Team dabei durch weitere Sanitäter*innen unserer Sanitätsgruppe. Der Ablauf des Rettungsvorganges musste durch den Verantwortlichen des RTW-Teams koordiniert werden.

Personenrettung
Personenrettung
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Notfall im Linienbus

Der Bus des Fahrdienstes der DRK Schwinge Werkstätten aus Stade bot deutlich mehr Übungsszenarien als der LKW. Hier galt es einmal die kollabierte Fahrerin zu versorgen und in den Rettungswagen zu transportieren. Dies stellte sich als gar nicht so leicht dar, denn selbst unser Evak-Chair (klappbarer Evakuierungs-Stuhl) passte an einigen Stellen nicht durch den schmalen Gang. Letztendlich blieb nur die Rettung mittels Bergetuch oder das selbstständige Gehen der Patientin mit Unterstützung übrig. Des Weiteren, so die Annahme in anderen Übungsszenarien, sollten Fahrgäste von verschiedenen Stellen des Fahrgastraumes sitzend oder liegend aus dem Bus transportiert werden. Hier war die Herausforderung nicht die erhöhte Arbeitsposition, sondern der spezielle Ausbau des Fahrgastraumes. So war es für die Teamverantwortlichen erforderlich, alle Abläufe genau den Verhältnissen anzupassen, zu planen und mit den anderen Einsatzkräften abzusprechen.

Fallbeispiele und Übungsszenarien im Sanitätsdienst

Wie mit diesen Übungsszenarien suchen wir immer nach besonderen Situationen, die unsere Einsatzkräfte fordern und Organisation sowie Improvisation abverlangen. Das macht es so spannend, im Sanitätsdienst zu arbeiten, weil keine Situation der anderen gleicht. Natürlich ähneln sich die trainierten Abläufe, aber die Lage, in der wir uns befinden, ist jedes Mal eine neue. Dafür sind Fallbeispiele und Einsatzübungen ideal und unverzichtbar.

Personenrettung
Nach dem Dienstabend ist vor dem Dienstabend! Und es sind noch immer Plätze im Team frei. Wer also Interesse am Sanitätsdienst hat … ist gern gesehen!

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