Infusion und intravenöser Zugang – Vorbereitung und bei der Medikamentengabe assistieren

intravenöser Zugang - Fortbildung

Am gestrigen Dienstabend widmeten wir uns einem interessantem Thema: Infusion und intravenöser Zugang vorbereiten und bei der Medikamentengabe assistieren. Hierzu zählten ebenfalls das Vorbereiten der Blutentnahme und das Aufziehen von Medikamenten.

Was ist ein intravenöser Zugang und wozu dient er?

intravenöser Zugang - Material

Wird eine periphere Vene punktiert und anschließend eine Venenverweilkanüle gelegt, wird dies als ein intravenöser (i.v.) Zugang bezeichnet. Dies geschieht so distal (weg vom Körperstamm) wie möglich, bestenfalls am Handrücken oder am Unterarm. Über diesen Zugang kann dann die Verabreichung von Flüssigkeiten und Medikamenten erfolgen.


Wichtig: Beim Legen eines intravenösen Zuganges handelt es sich rein rechtlich um eine Körperverletzung. Daher ist es wichtig, den Patienten ausreichend zu informieren und seine Zustimmung zu erhalten. Außerdem wird diese Maßnahme nur von Fachpersonal (z.B. Notfallsanitäter*innen und ärztlichem Personal durchgeführt.

Vorgehensweise beim intravenösen Zugang

Sofern der Patient ausreichend informiert ist und seine Zustimmung gegeben hat, dürfen ärztliches Personal und Notfallsanitäter*innen einen intravenösen Zugang legen. Die Aufgabe z.B. unser Sanitäter und Sanitäterinnen besteht darin, dass benötigte Material vorzubereiten und anzureichen. Zuerst steht der Eigenschutz im Vordergrund, daher werden Einmalhandschuhe benötigt. Anschließend muss eine Venenstauung mit dem Staubinder vorgenommen und die vorgesehene Einstichstelle desinfiziert werden. Die bereitgelegte Venenverweilkanüle wird geöffnet und dem Notarzt oder dem Notfallsanitäter steril angereicht. Nachdem nun die Venenverweilkanüle mit einem speziellen Pflaster fixiert wurde, wird auf das punktierte Gefäß oberhalb der Kanülenspitze Druck ausgeübt und der Stahlmandrin aus der Kanüle entfernt. Nun kann z.B. eine Blutentnahme oder das Anschließen der Infusionslösung erfolgen.

Vorbereiten einer Infusion

Infusionen werden in kristalloide und kolloidale Infusionslösungen unterschieden. Kristalloide Infusionen sind beispielsweise Vollelektrolyt- oder Kochsalzlösungen. Diese sind isoton, das heißt, sie haben die gleiche Osmoralität wie Blut. Sie haben eine kurze Verweildauer im Gefäßsystem. Kolloidale Infusionen enthalten Makromoleküle und haben eine höhere Osmolarität als Blut. Somit besteht eine hohe Wasserbindung, ein zusätzlicher Gewinn von Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe und eine lange Verweildauer im Gefäßsystem. Gleichzeitig besteht allerdings auch die Gefahr einer allergischen Reaktion, da diese Infusionslösungen körperfremde Stoffe enthalten.

intravenöser Zugang - Infusion anreichen

Im ersten Schritt wird die Infusion auf Unversehrtheit und Haltbarkeit überprüft, der Verschluss entfernt und bereitgestellt. Anschließen wird das Infusionssystem ausgepackt und ggf. entwirrt. Wichtig ist, dass dieses steril bleibt!

Zum Anstechen der Infusion wird die Schutzkappe vom Einstichdorn des Infusionssystems entfernt und dieser dann mit einer kräftigen Drehbewegung von oben in die Membran der Infusion eingestochen.

Mit der Rollenklemme wird das Infusionssystem vorerst geschlossen, die Infusion wird gedreht und die Tropfkammer etwa bis zur Hälfte durch Zusammendrücken gefüllt. Anschließend wird die Verbindungsleitung entlüftet.

Das Anschließen der Infusion erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Notarzt oder dem Notfallsanitäter. Dabei wird der Anschlusskonus mit der Venenverweilkanüle verbunden. Die Infusion wird hochgehalten (etwa 70-100 cm über Herzhöhe) bzw. aufgehängt, die Tropfgeschwindigkeit eingestellt und eine Zugentlastung vorgenommen.

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