Am vergangenen Samstag fand innerhalb des DRK-Kreisverband Stade e.V. eine Fortbildung für Leitungs- und Führungskräfte zum Thema DV100 und Führungsvorgang statt. Als Dozenten standen Sven Honnefeller und der Leiter der Technischen Einsatzleitung des Landkreises Stade, Mark Boris Johst zur Verfügung. Wir starteten mit einer kurzen Einweisung in das Themenfeld und auch schon in die Thematik, der Dienstvorschrift 100 (DV100) in der es um das Führen und Leiten im Einsatz geht.
Als praktische Übung folgte dann etwas ungewohntes für die miesten Leitungs- und Führungskräfte: das Arbeiten in einem Stab und den verschiedenen Sachgebieten. Auch hier ist in jedem einzelnen Sachgebiet der Führungsvorgang ein elementarer Teil, über den wir hier mehr berichten wollen.
Der Führungsvorgang basiert auf einem Vorschlag der SKK (Ständige Konferenz für Katastrophenvorsorge und Katastrophenschutz) der von den in der allgemeinen Gefahrenabwehr tätigen Organisationen übernommen und ggf. ergänzt wurde.
Ein Führungsvorgang ist ein in sich geschlossener Denk- und Handlungsablauf, welcher sich auf allen Führungsebenen und Bereichen vollzieht. Das Ziel ist es, möglichst ressourcenschonend, zielgerichtet und fehlerfrei den Auftrag zu erfüllen. Dafür müssen unsere Führungskräfte gewährleisten, dass die richtigen Mittel zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingesetzt werden.
Das Kreisschema des Führungsvorganges
Jedem Einsatz liegt eine Situation bzw. Einsatzlage oder ein Einsatzauftrag zugrunde. Der Führungsvorgang startet in der ersten Phase mit der Lagefeststellung. Hier werden alle notwendigen Informationen für eine sinnvolle Planung und die daraus resultierende Befehlsgebung beschafft. Dazu zählen möglichst alle verfügbaren Informationen über die aktuellen Umweltbedingungen (Wetter, Zeit und Ort), die eigene Lage und besonders die Schadenslage.
Diese Informationen beeinflussen den Führungsvorgang insbesondere in der zweiten Phase bei der Planung, die sich in Beurteilung und Entschluss aufteilt. Aus dem Entschluss erfolgt der direkte Arbeitsauftrag als Befehl an die eingesetzten Einsatzkräfte.
Mithilfe der immer wiederkehrenden Informationen aus Rückmeldungen und Kontrollen der Arbeitsaufträge können dann Lagekarten, Pläne oder Skizzen erstellt werden.
Dieser wiederkehrende Kreislauf erfolgt so lange, bis der Einsatz beendet ist.
Zusammenarbeit mit anderen Einheiten
Das Besondere an diesem Konzept ist, dass es von allen Organisationen angewandt wird, die an der allgemeinen Gefahrenabwehr des Katastrophenschutzes beteiligt sind. Also Feuerwehren, THW, Hilfsorganisationen etc. Sie arbeiten alle nach dem Führungsvorgang aus der Dienstvorschrift 100 (DV 100), was letztendlich die organisationsübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht.
Vorbereitung auf den Einsatz
Dies tun wir dies insbesondere mit unserer Sanitätsgruppe bei technischen Diensten, Zugdiensten oder auch auf Übungen, denn im Notfall muss jeder Handgriff sitzen. Dabei üben nicht nur unsere Einsatzkräfte, sondern auch unsere Führungskräfte. Die Abläufe müssen immer wieder trainiert werden, denn nur mit guter Zusammenarbeit kann gewährleistet werden, dass unser Einsatzauftrag erfüllt wird.