Die Dokumentation von Maßnahmen auf dem Einsatzprotokoll ist sowohl im Rettungsdienst als auch auf Sanitätsdiensten notwendig.
Warum genau haben unsere Einsatzkräfte am gestrigen Dienstabend an unserem XXL-Einsatzprotokoll geübt?
Im praktischen Teil ging es um das Ausfüllen: Dazu wurde ein Fallbeispiel zuerst in kleinen Gruppen und anschließend zusammen an unserem XXL-Protokoll dokumentiert und besprochen.
XXL-Format für Fallbeispiele
Das Einsatzprotokoll XXL entspricht inhaltlich genau dem Original im DIN A4 Format, nur kann es aufgrund seiner Größe bequem und für alle sichtbar bei Fallbeispielen und Übungsszenarien vom Team ausgefüllt und besprochen werden. Es passt auf jedes Flipchart, kann dank seiner Acrylgrundplatte aufrecht stehen, ist abwischbar und kann damit immer wieder verwendet werden.
Zweck des Einsatzprotokolls im Sanitätsdienst
Abgesehen von der Erfüllung vieler Gesetze und Vorschriften, dient ein Einsatzprotokoll der Begründung von Maßnahmen sowie Behandlungen im Sanitätsdienst und ermöglicht eine rückwirkende Auskunftspflicht gegenüber dem Patienten oder Dritten. Damit kann es ebenfalls einen Schutz vor einer möglichen Beweislastumkehr bieten. Jede von uns im Sanitätsdienst durchgeführte Hilfeleistung muss deshalb genau protokolliert werden. Dafür verfügen alle Sanitätseinheiten und Einsatzfahrzeuge über verschiedene Einsatzprotokolle, wie beispielsweise für Sanitätsdienste oder für den erweiterten Rettungsdienst.
Bei der Übergabe des Patienten im Krankenhaus können so Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand sowie dessen Entwicklung während des Einsatzes an die weiterbehandelnden Ärztinnen und Ärzte weitergegeben werden. Hierzu wird das Transportprotokoll des Rettungsdienstes verwendet.
Ganz zum Schluss dient ein Einsatzprotokoll natürlich auch als Arbeitsnachweis für Abrechnungen, wenn diese erforderlich sind. Alle Patientendaten unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz und werden deshalb sicher aufbewahrt und gehandhabt.
Inhalt und Aufbau des Patientenprotokolls
Das Einsatzprotokoll beinhaltet alle einsatzrelevanten Daten wie z. B. die versorgende Organisationseinheit (Kreisverband und Bereitschaft) und ob es sich beispielsweise um einen Behandlungsplatz (BHP) oder eine Unfallhilfsstelle (UHS) handelt.
Zudem werden die persönlichen Daten des Patienten aufgenommen. Dies sind unter anderem der Name, das Geburtsdatum, Adress- und Kontaktdaten sowie Versicherungsdaten.
Selbstverständlich beinhaltet das Protokoll auch ausführliche Informationen zur Notfallsituation:
In diesem Abschnitt beschreiben wir das Krankheitsbild bzw. die Verletzungen des Patienten. Hierunter fallen etwa die Anamnese, Untersuchungsbefunde, Verletzungsmuster, (Verdachts-) Diagnosen und die erhobenen Vitalparameter.
Anschließend werden die durchgeführten Untersuchungen, Maßnahmen und der daraus resultierende Verlauf des Gesundheitszustandes, also das Ergebnis, notiert.
Zusätzliche Daten und wichtige Bemerkungen
Auch zusätzliche Daten, wie regelmäßig eingenommene Medikamente, Vorerkrankungen und Allergien sind wichtige, zu notierende Informationen und werden nach dem SAMPLERS-Schema abgefragt. Außerdem gibt es ein Feld für eventuelle Zwischenfälle/ Ereignisse/ Komplikationen (ZEK).
Abschließend werden die Daten der Übergabe des Patienten an den Rettungsdienst sowie die eigenen Personalangaben eingetragen.