Am gestrigen Dienstabend widmeten wir uns dem Thema BOS-Sprechfunk. Insbesondere für unsere neuesten AnwärterInnen war dies ein spannendes Thema, wenn auch leider die praktische Handhabung mit dem Funkgerät nicht möglich war.
Was ist eigentlich BOS-Sprechfunk?
BOS, diese Abkürzung steht für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und umfasst beispielsweise die Polizei der Länder und des Bundes, die kommunalen Feuerwehren und Werkfeuerwehren sowie den Katastrophenschutz der Länder. Außerdem zählen zu den BOS auch die behördlichen Träger und weiteren Organisationen im Katastrophenschutz, wie z.B. das DRK, der ASB oder die DLRG.
Auch die Vor- und Nachteile der Sprechfunktechniken waren Thema. Erläutert wurde einerseits der DMO-Modus, auch früher als 2m Funk bekannt, der für die Kommunikation an der Einsatzstelle, also für kurze Distanzen verwendet wird. Der TMO-Modus, früher als 4m Band bekannt, hat dagegen eine höhere Reichweite und damit eine höhere Sendeleistung, etwa für die Kommunikation der Fahrzeugzeuge mit der jeweiligen Leitstelle.
Anschließend wurden verschiedene Endgeräte vorgestellt und die Bedienung des Handfunkgerätes (HRT) anhand eines Schaubilds erläutert (siehe Bild). Besonders interessant war ebenfalls die Zusammensetzung der Funkrufnamen:
Beispiel am RTW Rotkreuz Stade 41-85-16:
- Grundrufname: Rotkreuz
- Funkverkehsrkreis: Stade
- Betriebsbereich: 41 (DRK)
- Fahrzeugtyp: 85 (RTW erweiterter Rettungsdienst)
- Fahrzeugzahl: 16 (1. Fahrzeug an der Wache 6)
Wie wird nun der BOS-Sprechfunk durchgeführt?
Zu den Regeln gehört beispielsweise eine strenge Funkdisziplin, der Verzicht auf Höflichkeiten, ein deutliches und langsames Sprechen sowie die Vermeidung von Abkürzungen, Namen und Amtsbezeichnungen. Namen werden grundsätzlich buchstabiert, wozu das Buchstabieralphabet verwendet wird. Zudem wird stets der komplette Funkrufname verwendet, um Verwechslungen vorzubeugen.
Abschließende Online-Funkübung
Im Rahmen einer kleinen Funkübung konnten wir die zuvor gehörten Regeln im Sprechfunk inklusive des Buchstabieralphabets und den Statusmeldungen praktisch anwenden. Dazu bekamen wir HelferInnen jeweils ein Fahrzeug mit entsprechendem Funkrufnamen zugeordnet, die untereinander Nachrichten übermitteln sollten.