Unsere Bereitschaftsleitung ist 2 Jahre im Amt

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Wunderst Du Dich auch immer wieder, wie schnell die Zeit vergeht?

Da haben wir uns auch gewundert, dass die Wahl unserer Bereitschaftsleitung schon zwei Jahre her ist.

Dies haben wir zum Anlass genommen und die beiden um einen Rückblick und einen Ausblick gebeten.

Lest dazu gerne das Interview.

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Florian: Warum wolltest Du vor 2 Jahren Bereitschaftsleiter werden?

Ich bin damals durch das Zurücktreten des ehemaligen Stellvertreters meiner Vorgänger gefragt worden, ob ich nicht Interesse hätte, stellvertretender Bereitschaftsleiter zu werden. Mit der Zeit hatte mein Vorgänger (frischer Familienvater) immer weniger Zeit für die Bereitschaft, weshalb ich ihn hier schon sehr viel vertreten hatte.

Als die Wahl anstand, war ich schon sehr in die Arbeitsabläufe integriert. Kurz vor der Wahl, gaben meine Vorgänger bekannt, dass sie den Posten des Bereitschaftsleiters aus familiären Gründen nicht mehr antreten würden. Das war der Tag, an dem ich mich entschied, die Bereitschaftsleitung übernehmen zu wollen, da ich daran sehr viel Spaß hatte.

Florian: Warum hast Du Nicolai zu Deinem stellvertretenden Bereitschaftsleiter ernannt?

An meinem ersten Tag in der Bereitschaft, war es Nicolai, der mir die Bereitschaft zeigte. Er war auch derjenige, mit dem ich über alles gesprochen habe, was ich nicht verstanden hatte. Schließlich hatte ich keinerlei Vorerfahrung. Aus dieser „Bekanntschaft“ wuchs mit der Zeit eine richtige Freundschaft, die durch das gemeinsame Hobby verstärkt wurde. Durch die gemeinsamen Ziele und Denkweisen, wollte ich auch niemand anderes als meinen Stellvertreter haben. Natürlich haben wir uns vor der möglichen Wahl öfters über dieses Thema unterhalten.

Florian: Wer bist Du privat? Was machst Du beruflich? Wie bekommst Du Dein Privatleben, den Beruf und das Ehrenamt unter einen Hut?

Privat bin ich eine sehr beschäftigte und motivierte Person, die in der Regel nie schlechte Laune hat. Neben der Arbeit verbringe ich die meiste Zeit im Ehrenamt. Ich schätze 90% beim DRK und 10% bei der Feuerwehr, was die Aufgabe des Bereitschaftsleiters mit sich bringt.
Die restliche Zeit widme ich meiner kleinen Fotografie-Firma.


Als gelernter KFZ-Mechatroniker arbeite ich seit knapp 5 Jahren als Werkfeuerwehrmann für ein Luftfahrtunternehmen. Durch die erworbene Qualifikation des Rettungssanitäters, konnte ich auch im Beruflichen auf den Rettungswagen wechseln.


Alles unter einen Hut zu bekommen finde ich relativ einfach. Ohne das Verständnis der Partnerin oder von Freunden würde ich dies jedoch glaube ich nicht so einfach schaffen. Durch den Schichtdienst bieten sich oft Möglichkeiten flexibel Dinge zu erledigen.

Auf der anderen Seite muss ich hin und wieder arbeiten, wenn z.B Dienstabende Übungen oder Fortbildungen stattfinden. Das macht es wiederum dann nicht so leicht. Der glückliche Zufall sorgt jedoch zu 95% dazu, dass Nicolais Schichtplan entgegengesetzt zu meinem läuft. Somit kann er mich perfekt vertreten.

Nicolai: Wie ist das bei Dir? Wie bekommst Du Beruf und Ehrenamt geregelt?

Als erstes habe ich nach der Schule eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker gemacht. Über den Zivildienst bin ich dann zum Rettungsdienst gekommen. Dort arbeite ich seit vielen Jahren als Notfallsanitäter. IT mache ich noch nebenbei – als Selbstständiger in meiner eigenen, kleinen Firma.


Privat bin ich jemand, der immer viel auf dem Zettel hat. Sei es meine Firma oder einfach nur mit der Schwalbe fahren (bzw. an dieser schrauben). Ansonsten gehe ich sehr gerne in die Sauna oder mache irgendetwas anderes, wobei ich abschalten kann. Freunde treffen ist nicht immer leicht mit Schichtdienst und Ehrenamt – aber man muss sich Zeit dafür nehmen, das ist wichtig!


Alles zeitlich zu managen ist wirklich nicht immer leicht. Aufgrund des Schichtdienstes ergeben sich natürlich auch mal Möglichkeiten unter der Woche etwas zu machen. Zu der Zeit arbeiten aber alle, die nicht im Schichtdienst tätig sind. Das Ehrenamt findet oft abends bzw. am Wochenende statt. Also kommt es immer mal wieder zu der Situation, wo man sich zwischen Privatleben und Ehrenamt entscheiden muss.

Was auch sehr wichtig ist: Die Partnerin und auch die Freunde müssen Verständnis dafür haben – dann klappt das sehr gut! Auch sind gute Absprachen und eine gute Planung hilfreich.

Worauf seid Ihr besonders stolz, was Ihr in eurer Amtszeit bisher erreicht habt?

Wir sind stolz darauf, dass wir es geschafft haben, wieder eine schlagkräftige Truppe zu sein und dass wir auch in diesen schwierigen Zeiten zusammenhalten. Auch sind wir stolz auf die sehr gute Zusammenarbeit mit unserem Ortsverein. Ohne den DRK Ortsverein Stade e.V., der uns kräftig unterstützt, würden wir jetzt nicht da sein, wo wir sind.

Außerdem sind wir stolz darauf, mit wie viel Engagement die Helfer und Helferinnen dabei sind. Ohne ihr starkes Engagement, würden wir Einsätze wie in der Corona Pandemie nicht schaffen. Egal in welchem Bereich – Vielen Dank dafür!

Was hättet Ihr rückwirkend gerne anders gemacht?

Hinterher ist man immer schlauer. Wir würden nichts anders machen, denn man kann die Vergangenheit nicht ändern. Aber man kann aus ihr lernen. Und das tun wir beide mit jedem Tag und jedem Ereignis. Durch viele Gespräche und Selbstreflexionen kann man aus vielen (vielleicht erst negativen) Situationen gestärkt raus gehen!

Vor welche Herausforderung stellt Corona Euch?

Die Gemeinschaft leidet stark unter Corona. Eine große Herausforderung ist daher den Zusammenhalt unter den Helfern zu erhalten und möglichst zu stärken.

Auch schwierig sind die Kontaktbeschränkungen, die es uns verbieten, Präsenzdienste, Übungen und Ausbildungen zu machen. Dies fehlt insbesondere all denen, die hauptberuflich nichts mit dem Katastrophenschutz oder dem Rettungsdienst zu tun haben.

Auch ist es eine große Herausforderung, jeden Mittwoch unseren Dienstabend, welcher immer online stattfindet, auszugestalten bzw. Themen zu finden, die man machen kann. Gerade in den wärmeren Monaten haben wir eigentlich immer Praxisdienste gemacht, damit jeder Helfer sein erlerntes Wissen üben, verbessern und vertiefen kann.

Auch die ausgefallenen Sanitätsdienste bringen große Probleme mit sich – nicht zuletzt auch finanzielle Einbußen. Durch die Einnahmen haben wir einen Großteil unseres Materials finanziert.

Was habt Ihr Euch am Anfang einfacher vorgestellt – mit welchen Herausforderungen habt Ihr nicht gerechnet (außer Corona)?

Wo viele Menschen aufeinandertreffen, gibt es unvermeidlich auch mal Konflikte. Diese bekommt man im besten Falle als Helfer kaum mit. Als Leitungs- oder Führungskraft bekommt man diese nicht nur mit, sondern muss diese Konflikte auch besänftigen, sodass beide Seiten zufrieden sind. Dies ist nicht immer einfach.

Auch die Motivation in einigen Bereichen ist nicht immer einfach – fehlt es doch manchmal auch an spannenden Dingen. Auch die nicht so spannenden Dinge (theoretische Ausbildungen, einfach Dinge wie aufräumen oder putzen) müssen erledigt werden.

Zum Schluss bitte noch ein Ausblick: Was wollt Ihr in den nächsten Monaten noch erreichen?

Es ist im Moment sehr schwierig, sich großartige Ziele zu stecken, da niemand weiß wie es mit der aktuellen Corona-Situation weiter geht. Auf jeden Fall ist es ein Ziel, weiterhin alle Dienstabende stattfinden zu lassen und auch den Standard, den wir in der Bereitschaft mittlerweile haben, sowohl personell als auch materiell, zu halten bzw. nach Möglichkeit weiter zu verbessern.

Wir sagen Danke!

Wir, die Helferinnen und Helfer, freuen uns auf das nächste Jahr mit Euch als Bereitschaftsleitung und auf viele spannende und interessante Erlebnisse – trotz der aktuellen Lage. Wir danken Euch für Euer Engagement sowie diesen kleinen Rück- und Ausblick!

Haben wir dein Interesse geweckt?

Dich interessiert das, was wir machen? Lerne uns doch einfach mal kennen! Wir handhaben das ganz unverbindlich und unkompliziert. Du kommst einfach mal vorbei und schaust dir alles in Ruhe an.

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